Kamp-Lintfort. Wegen immer mehr Kindern in Kamp-Lintfort hat die Grundschule am Niersenberg ein Platzproblem. Doch der neue Anbau bietet noch mehr Vorteile.
Die Bagger sind angerollt. Jetzt geht es nach langer Planung in die heiße Phase für den Anbau an der Grundschule am Niersenberg. Die Maßnahme ist die Konsequenz der seit Jahren steigenden Zahl an Einwohnern in Kamp-Lintfort.
„Es wurden in den letzten Jahren viele Wohngebiete und Kindergärten neu gebaut“, erklärt Konrektorin Marijke Schürmann. Und diese Kinder müssen irgendwann eben auch in die Schule gehen. Daher sei der zusätzliche Platz für die Grundschule„mehr als notwendig“.
Schüler müssen zur ehemaligen Hauptschule in Kamp-Lintfort pendeln
Denn einige dritte und vierte Klassen müssen schon jetzt in die Räumlichkeiten der seit 2017 leerstehenden, ehemaligen Hauptschule ausweichen. Die liegt zwar „nur“ 300 Meter die Straße runter, bringt aber einige Nachteile mit sich, wie Schürmann ausführt. So müssen die Schülerinnen und Schüler bei jedem Gang zwischen den beiden Schulhöfen begleitet und auf dem Hof der Hauptschule beaufsichtigt werden. All das kostet – genau wie das ständige Pendeln selbst – natürlich Zeit.
Die jetzigen ersten und zweiten Klassen seien vierzügig, das heißt pro Jahrgang gibt es vier Klassen. Im kommenden Schuljahr 2022/23 wird es sogar fünf Klassen mit neuen Erstklässlern geben. Eine Verbesserung der räumlichen Situation wäre also vorerst nicht in Sicht.
Grundschule am Niersenberg wird barrierefrei
„Wir sind froh, wenn wir endlich wieder alle unter einem Dach haben können“, sagt die Konrektorin daher mit Blick auf besagten zweistöckigen Anbau, der zwischen Schulgebäude und Turnhalle entsteht. In dem sollen insgesamt acht Klassenzimmer Platz finden. Dazu kommen noch sogenannte Differenzierungsräume. Die sind, je nach Nutzung, für den Förderunterricht mit schallgeschützten Leseecken oder für die offene Ganztagsbetreuung mit Spiel- und Spaßmöglichkeiten ausgestattet. Außerdem wird in dem neuen Gebäudeteil ein Aufzug untergebracht, durch den die gesamte Schule barrierefrei wird.
All diese Faktoren lösen im Kollegium bereits jetzt große Vorfreude aus. „Die neuen Räumlichkeiten bieten eine große Chance für uns“, erklärt Schürmann. „Die Klassenzimmer werden modern ausgestattet, sodass wir up-to-date mit den Kindern arbeiten können.“
Neubau kostet die Stadt Kamp-Lintfort 3,5 Millionen Euro
Das wird, so der aktuelle Plan, frühestens ab September 2022 möglich sein. Dann soll der Neubau fertiggestellt sein. Dessen Kosten belaufen sich laut einer Mitteilung der Stadt Kamp-Lintfort auf rund 3,5 Millionen Euro. Dafür sollen Container der Ganztagsschule und der Fahrradschuppen abgebrochen werden. Die Toiletten-Anlagen sollen renoviert werden. Zudem werde die Fassade des Anbaus der Westfassade des Altbaus angeglichen.
Auch im nächsten Jahr baut die Stadt Kamp-Lintfort ihr Bildungsangebot aus. Rund 11 Millionen Euro sind dafür im Haushaltsplan für 2022 angesetzt. Davon wird beispielsweise die Kita Volkspark neu gebaut oder eine Hochbaumaßnahme am Schulzentrum Kamper Dreieck umgesetzt.