Neukirchen-Vluyn. Waldfläche, Reiteranlage oder Open-Air-Konzerte und Stadtfeste? Für die beiden Sportplatzflächen am Klingerhuf gibt es mehrere Varianten.

In der Ratssitzung am kommenden Mittwoch informiert die Verwaltung über Ideen für die Neukonzeption der Sport -und Freizeitflächen am Klingerhuf. Diese sei wegen der Fertigstellung der zentralen Fußballanlage an der Tersteegenstraße notwendig, heißt es in der Mitteilungsvorlage der Stadt, die sich laut eigener Aussage im Rahmen des Stadtentwicklungsprojekts NV2040 der weiteren Entwicklung des Klingerhufs besonders widmen möchte.

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Eine Nutzungsvariante ist die mögliche Aufforstung der künftig entfallenen Sportplätze. Schließlich sei das Handlungsprogramm zur Nachhaltigkeitsstrategie sehr ambitioniert, so die Stadt weiter. Unter anderem sieht dieses Handlungsprogramm vor, die aktuellen Waldflächen im Stadtgebiet von derzeit 449 Hektar bis zum Jahr 2030 auf 460 zu erweitern.

Mit geeigneten Fördermitteln könne die vollständige Aufforstung nach Änderung des Flächennutzungsplans gelingen, ist sich die Verwaltung sicher, allerdings müsste das zuständige Regionalforstamt im Landesbetrieb Wald und Holz NRW die sogenannte Erstaufforstung zunächst genehmigen. Grundlage dafür bildet unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Noch nicht geklärt ist in dieser Variante laut Stadt auch die Nutzung der umliegenden Gebäude. Gegebenenfalls käme ein Abriss in Frage.

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Eine zweite Möglichkeit für beide Sportplatzflächen wäre die Verpachtung oder der Verkauf an den Reiterverein (RV) Neukirchen. Der Hauptpachtvertrag für das Gelände an der Krefelder Straße, auf dem der Verein seit 1964 seinen Sitz hat, läuft Ende 2024 aus. Laut RV bieten beide Sportplätze geeigneten Platz für eine neue Reitanlage mit bis zu 30 Pferden. Das Konzept ist bereits Mitte Juni im Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Sport in den politischen Diskurs gebracht worden und wird auch vom Stadtsportbund unterstützt. Der RV befindet sich zudem im Gespräch mit Baufachleuten, die die Planung gegebenenfalls weiterentwickeln sollen. Die Umsetzung wäre laut Stadt über vereinsbezogene Sportfördermittel möglich. Einen Verkauf der Flächen an den RV sieht die Verwaltung unterdessen als riskant an, da das Land in dem Fall Fördermittel für die zentrale Fußballanlage zurückfordern könne. Sie hält eine Verpachtung der Flächen und Gebäude für unproblematischer.

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Auch Anfragen zu einer Vergrößerung der Außengastronomie und zur Möglichkeit von Open-Air-Konzerten oder Stadtfesten erreichten die Stadt, die bei diesen Möglichkeiten aber bereits Widerspruch befürchtet. „Aufgrund der Nähe zur umgebenden Wohnbebauung dürfte sich ein entsprechendes Nutzungskonzept aber kaum konfliktfrei umsetzen lassen.“

Die Verwaltung ist der Meinung, dass alle Ideen vor dem Hintergrund ihres gesamtstädtischen Nutzens „und unabhängig von der Zweckdienlichkeit für Partikularinteressen“ bewertet werden sollten. Dies könne am ehesten im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes geschehen. Diesen Prozess solle man zunächst abwarten.