Kamp-Lintfort. Mit einer besonderen Wette werden die Kamp-Lintforter gefordert. Gleichzeitig sollen sie so auf energetische Sanierung aufmerksam gemacht werden.

Sogar der Experte Akke Wilmes, der Energieberater im Kreis Wesel, wollte sich nicht recht festlegen: „Da tue ich mich schwer“, räumte er ein mit Blick auf die beiden Häuschen, die am EK 3 stehen. Beide befüllt mit 160 Litern Eis, das eine gedämmt, das andere nicht. Wie groß der Unterschied beim Schmelzen sein wird, ist die große Frage bei der Eisblockwette, die in dieser oder ähnlicher Form in vielen Städten Station macht.

Bis zum Stichtag 16. September können die Kamp-Lintforter an ihrer Wette teilnehmen und ihre Schätzung vor Ort in die Box einwerfen. Zu gewinnen gibt es eine 100-Euro-Gutschrift auf die nächste Heizwärme- oder Stromrechnung der Stadtwerke Kamp-Lintfort sowie Wertschecks der Werbegemeinschaft Kamp-Lintfort. Sinn der ganzen Aktion: die Kamp-Lintforter für die energetische Sanierung ihres Häuschens zu sensibilisieren. Deshalb ziehen Verwaltung mit der Sanierungsberatung InnovationCity Kamp-Lintfort, Stadtwerke und Kreis an einem Strang. Es geht nicht nur ums Geld sparen, sondern auch um das Klima.

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Und damit da alles glatt geht, können sich die Bürgerinnen und Bürger bei Experten Rat holen. „Wer einfach so was macht, macht meistens was verkehrt“, warnt Energieberater Christoph Wissing von den

Top, die Wette gilt!
Top, die Wette gilt! © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Stadtwerken. „Wir beraten von der Kellersohle bis zur Schornsteinspitze“, wirbt er, „kostenlos und neutral.“ Und da gehe es nicht immer nur um das große Besteck und viel Geld, das investiert werden müsse. „Manchmal reicht schon ein Vorhang, der verhindert, dass in offenen Räumen die Wärme bis zum Dachboden entschwindet. Auch das spart schon Geld“, sagt er. Er schätzt die Ersparnis auf 15 Prozent. Deshalb mache er auch immer Hausbesuche, denn vor Ort lassen sich viele Fragen besser klären.

Ein guter Plan ist wichtig

Akke Wilmes empfiehlt so etwas wie einen „Lebens-Wohn-Wirtschaftsplan“: „Dann kann ich das, was ich durch eine neue Heizung spare, zurücklegen etwa für eine Dämmung.“ Und die sollte, finden die Fachleute, bestenfalls vor den neuen Fenstern kommen. Denn die moderne Dreifachverglasung sei bei unsanierten Altbauten der beste Schimmelgarant.

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Die Sanierungsberater wissen nicht nur über bauliche Maßnahmen Bescheid. Sie kennen sich auch mit Förderprogrammen prima aus, die manche Investition, so sagen sie, schon nach wenigen Jahren rentierlich machten. Akke Wilmes sagt, dass der Förderanteil bei der Fassadendämmung, die etwa 100 Euro pro Quadratmeter koste, bis zu 20 Prozent betragen könne, beim Umstieg von Öl- auf eine moderne regenerative Heizung seien bis zu 50 Prozent Förderung drin.

Es gibt noch viel zu tun

In Kamp-Lintfort gibt es laut Wissing und Wilmes noch viel zu tun. „Etwa zwei Prozent der Häuser sind schon gut aufgestellt.“ 90 Prozent der Kamp-Lintforter Häuser sind aber vor 1990 gebaut, und ab da gebe es viel zu tun. Auch der Umstieg von der Kohleheizung auf eine andere Energiequelle sei noch längst nicht überall abgeschlossen.

>>> HIER GIBT ES RAT

Kamp-Lintfort, Quartiersbüro, Friedrichstr. 7, montags von 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung unter 02842/9329987 oder info@invationcity-kamp-lintfort.de.

Akke Wilmes berät vor Ort, aber auch online, Terminvereinbarung unter wesel.energie@verbraucherzentrale.nrw. Christoph Wissing ist erreichbar unter christoph.wissing@swkl.de, 02842/93044.

Mehr Infos gibt es unter www.innovationcity-kamp-lintfort.de, www.kamp-lintfort.de, www.icm.de, www.verbraucherzentrale.nrw.