Moers. Die Wählergemeinschaft macht rund ums Wasser Vorschläge. Auslöser ist der Starkregen, zur Geltung kommen sollen auch positive Eigenschaften.

Die Fraktion Für Moers möchte mehr Wasser in die Stadt bringen und sich für größtmöglichen Schutz gegen Starkregen einsetzen. Ein entsprechender Antrag, der noch ein wichtiges weiteres Detail enthält, liege Bürgermeister Christoph Fleischhauer und den Ratsfraktionen vor, sagte Fraktionschef Dino Maas am Mittwoch.

Die Starkregen-Katastrophe in Deutschland Mitte Juli sei der Ausgangspunkt dafür gewesen, Planungen aus dem vergangenen Jahr für mehr Wasser in der Stadt aufzugreifen. Unterm Strich hat die Fraktion der gleichnamigen Wählergemeinschaft drei Punkte in ihrem Antrag zusammengefasst.

Starkregen

„Vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe stellt sich uns die Frage, ob es genug Regenrückhaltebecken in der Stadt gibt“, sagt Heiner Dams von Für Moers. Wenn das nicht der Fall sei, müsse das bei der Innenstadt-Planung berücksichtigt werden. Die Ereignisse im Juli hätten gezeigt, wie wichtig es sei, dass Städte sich entsprechend vorbereiten.

Zum Hintergrund: Stadt und Enni bereiten zurzeit die lange geplante Kanalsanierung in der Moerser Innenstadt vor. Bis Ende dieses Jahres will die Stadt die Pläne für die Gestaltung der Innenstadt im Anschluss an die Sanierung vorstellen, nach einem Jahr Planungszeit sollen die Arbeiten 2023 starten.

Rinnsale

„Wasser in die Stadt“ heißt das Konzept von Für Moers, wie Maas berichtet: „Wir glauben an die positiven Eigenschaften des Wassers. Wir möchten Wasser überall dort haben, wo es erlebbar gemacht werden kann.“ Dazu könne auch der Moersbach genutzt werden. Das Wasser können, zum Beispiel mit Hilfe von Pumpen in Rinnsale geleitet werden, die durch die Innenstadt fließen.

Heiner Dams nannte als konkrete Beispiel den Neumarkt vom Rathaus bis zum Schlosspark, Dino Maas den Königlichen Hof. Vor Geschäfte und für Fußgängerinnen und Fußgänger sollten die Rinnsale mit stabilen Abdeckungen versehen sein, an einigen Stellen soll das Wasser aber auch offen zu sehen sein.

Dams: „So können wir die Attraktivität der Stadt weiter steigern.“ Er nannte Freiburg als Beispiel für ein funktionierendes System mit Rinnsalen. Fest steht für die Wählergemeinschaft aber auch, dass ihre Vorschläge geprüft werden müssen. Maas: „Das geht nur in enger Abstimmung mit der Lineg.“ Die Abkürzung steht für Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft.

Wasserspender

Für Moers möchte die Innenstadtsanierung nutzen, um an mehreren Stellen Wasserspender aufzustellen. Dams: „Die neuen Trinkwasserleitungen sind eine gute Möglichkeit, an dieser Stelle jetzt zu handeln.“ Die Enni sollte die Planung der Wasserspender übernehmen.

>>INFO: Mehr Wasser in die Stadt: So geht es weiter

Die Wählergemeinschaft Für Moers ist 2020 aus der Freien Bürgerliste Moers (FBM) hervorgegangen. Die FBM hatte sich im Frühjahr 2020 gegründet, schon damals mit einigen ehemaligen FDP-Mitgliedern. Die sind jetzt auch bei Für Moers vertreten, etwa mit Dino Maas, 2020 FDP-Bürgermeisterkandidat.

Die Fraktion Für Moers (Dino Maas, Paul Süßer) hat den Antrag gestellt, mehr Wasser in die Stadt zu bringen. Er soll im September in die parlamentarischen Gremien eingebracht und im Herbst entschieden werden. Eine Verzögerung der Innenstadtsanierung bis zu einem Jahr wäre nach Meinung von Für Moers vertretbar.