Moers. Enni legt ein Grobkonzept für die notwendige Sanierung der City vor. Wie die Einkaufsmeile nach Abschluss der Arbeiten aussehen soll, ist offen.
Die seit Jahren geplante Sanierung der Moerser Innenstadt soll 2023 beginnen. Das kündigte Enni-Vorstand Dr. Kai Gerhard Steinbrich am Montag in der Verwaltungsratssitzung im Saal des Sportzentrums Rheinkamp an. Und: Die Stadt hat im November den ersten Schritt für eine neue City gemacht.
Die Sanierung der Innenstadt ist notwendig, weil das Kanalsystem zum großen Teil erneuert werden muss. Laut Steinbrich sollen zwischen Unterwallstraße und Schlosspark sowie zwischen Neuer Wall und Stadtgraben rund 28 Kilometer alte Leitungen und Kanäle ausgetauscht werden.
Das Kanalnetz in der Innenstadt hat ein stolzes Alter
Der Bereich umfasst nach Enni-Angaben 2,2 Kilometer Fußgängerzone und 256 Gebäude. Bürgermeister Christoph Fleischhauer sagte am Montag: „Das Projekt betrifft die Herzkammer unserer Stadt.“
Das sechs Kilometer lange Kanalnetz ist in weiten Teilen um die 100 Jahre alt, viele der Versorgungsleitungen stammen aus den 1960er und 1970er Jahren. Seit 2006 habe es 23 Gaslecks gegeben. Täglich, so Steinbrich, könne etwas passieren, das größere Arbeiten nach sich ziehe.
Der Austausch von Leitungen und Kanälen ist für Steinbrich noch nicht alles: „Wir müssen gemeinsam mit der Stadt Moers für Bürger Mehrwerte schaffen, beispielsweise über ein neues Beleuchtungskonzept, schnelles Internet über Glasfaserleitungen oder schöne Oberflächen samt Infrastruktur für sichere Veranstaltungen“, so der Enni-Vorstand in einer Mitteilung vom Montag. Der Ablauf des Mammut-Projektes gliedert sich in fünf Abschnitte, die jeder für sich zwischen zehn und 30 Monaten dauern, aber auch parallel laufen können. Steinbrich sprach am Montag von rund zwei Jahren Bautätigkeit in den Innenstadt.
Die Enni Stadt & Service ist schwerpunktmäßig für das verantwortlich, was unter der Oberfläche passiert. Deshalb fragte Steinbruch in die Runde: „Wie soll nach den Erdarbeiten die Oberfläche aussehen? Hier geht es um das Pflaster, das Straßenmobiliar, Bäume oder auch Barrierefreiheit.“ In jedem Fall, so Steinbrich, müsse das Konzept für die Oberfläche Anfang 2022 vorliegen, um die Planungen der Enni so durchführen zu können, wie vorgesehen.
Nach der Sanierung: Ein Thema ist besonders wichtig
Der Verwaltungsrat nahm das Grobkonzept der Enni (Volumen: 20 Millionen Euro) einstimmig an. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Zupancic sagte, die Barrierefreiheit in der neuen Fußgängerzone sei eine der wichtigsten Fragen.
Die Stadt Moers hat im November einen Auftrag an ein Planungsbüro vergeben, um die Rahmendaten für eine Innenstadt-Sanierung zu sammeln. Die Ergebnisse werden im ersten Quartal des kommenden Jahres erwartet, anschließend könne ein Rahmenkonzept beschlossen werden, so Stadt-Pressesprecher Thorsten Schröder. Er wies darauf hin, dass es sich dabei um die groben Züge und nicht um Detail-Planungen handele.