Neukirchen-Vluyn. Bündnis 90 / Die Grünen und die Initiative Mitgestalten-NV haben auf dem Vluyner Platz über die Kiespläne gesprochen und Probleme aufgezeigt.

Tom Wagener und seine bündnisgrünen Mitstreiter haben eine Botschaft an diesem Freitagnachmittag auf dem Vluyner Platz: Sie wollen sensibilisieren für das gewaltige Ausmaß, mit dem am linken Niederrhein ausgekiest werden soll, sofern der Regionalplan beschlossen wird. „Ich habe die Karte gesehen und erstmal einen Schreck bekommen“, sagt die grüne Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws, die den Ortsverband am Stand unterstützt.

„180 ha nördlich der A40 und 20 ha südlich davon“, führt Wagener aus und zeigt auf den Plan, der an einer Stellwand aufgehängt ist. Darauf ist auch zu sehen: Die 75 ha, die allein in der Boscheide vorgesehen sind, haben eine ähnliche Größe wie die Halde Norddeutschland; als weitere Vergleichsfläche ist sind 55 ha aufgezeichnet, die vom Vluyner Nordring und dem Südring umgeben werden. „Wir wollen als Parteien nicht untereinander streiten“, sagt Tom Wagener, während sich immer wieder vereinzelte Bürgerinnen und Bürger zur Runde gesellen. Man müsse die Problematik aber an die Landesregierung kommunizieren.

Am 8. September tagt der Planungsausschuss im RVR. Bis dahin möchte die Bürgerinitiative Mitgestalten-NV so ausgiebig wie möglich auf die Gemengelage aufmerksam machen. „Das ist das zentrale Naherholungsgebiet der Stadt“, betont Felix Tersteegen von der Initiative. „Wenn das so weitergeht, möchte ich nicht wissen, wie es hier in 50 Jahren aussieht“, führte er mit Blick auf die befürchtete Auskiesung weiter aus. Wem gehören die Flächen, möchte eine Besucherin am Grünen-Stand wissen. Mehreren Eigentümern, hieß es – mit Verweis auf die sicher attraktiven Preise für die Grundstücke.

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Linda Wiedemann, Grüne aus Kamp-Lintfort, verstärkte das Team am Stand an jenem Nachmittag. „Wir werden keine 25 Jahre Ruhe haben“, sagte die Kamp-Lintforterin. Angesprochen wurden zudem angekündigte Renaturierungsmaßnahmen. Dazu müsse man in den Ufergebieten großflächig Flachwasserzonen vorsehen, erklärte Tom Wagener. Abgesehen davon würden Bürgerinnen und Bürger mit ihren Steuergeldern für die Maßnahmen zahlen, hieß es weiter. Wie das in Einklang mit der Global Nachhaltigen Kommune zu bringen sei, wollte eine weitere Besucherin wissen. Antwort: eigentlich gar nicht.

Wer sich gegen eine weitere Auskiesung in der Stadt aussprechen möchte, könne einen Einspruch bei der Offenlegung des Regionalplans einlegen, erklären die Mitglieder von Mitgestalten-NV. Und: „Wir haben mit der Stadt gesprochen wird, dass es leicht gemacht wird, an die Unterlagen zu kommen.“