Moers. Der Schlossplatz in Moers ist jetzt offiziell freigegeben. Die Stadt betonte aber, dass man noch lange nicht am Ende angelangt sei.

Mit einem symbolischen Akt gab die Stadt am Mittwoch den neugestalteten Schlossplatz offiziell zur Nutzung frei. Unter den Blicken von Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Kultur und Verwaltung schnitt Bürgermeister Christoph Fleischhauer das rote Band als Metapher für den Übergang zwischen Alt und Neu durch. Zuvor hatte er deutlich gemacht, dass man trotz der Freigabe noch lange nicht mit der Gestaltung des Platzes fertig sei.

Allerdings habe man bereits jetzt eine „von vielen gewünschte Fläche für besondere Veranstaltungen“, so Fleischhauer, unter anderem mit Verweis auf die Konzerte, die am kommenden Wochenende auf dem Schlossvorplatz geplant sind. Dann werden auch erstmals die Lichter eingeschaltet, die Schlossfassade, Pulverhaus, Terheydenhaus, Weißes Haus und Henriette aufwendig illuminieren sollen.

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Bei der weiteren Entwicklung des Platzes und seines Umfeldes werde man auch weiterhin auf die Expertise des Grafschafter Museums- und Geschichtsvereins (GMGV) setzen, betonte der Bürgermeister. Das Verhältnis zwischen Stadt, Politik und GMGV war in den vergangenen Monaten unter Druck geraten, unter anderem, weil der Verein zu wenige Bäume und die generelle Weitläufigkeit des Schlossplatzes kritisierte. Eine Baumspende des GMGV unter der Bedingung, dass er auf dem Platz gepflanzt werde, lehnte die Politik mit der Begründung ab, dass die Platzgestaltung Ergebnis eines demokratischen Prozesses gewesen sei, in dem auch die Wünsche des GMGV berücksichtigt worden seien.

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Der Streit ist mittlerweile beigelegt. Der Platz sei aber immer noch zu groß, sagte GMGV-Vorstandsmitglied Jürgen Stock. Die Platzgröße wird sich auch nicht mehr ändern. Vor allem, um genug Raum für Veranstaltungen zu haben. Allerdings bekräftigte der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp seine Zusage, zumindest die Möglichkeit einmal durchzuspielen, ob und wo auf der Pflasterfläche die Pflanzung eines Baumes doch noch sinnvoll sein könnte. Das hänge aber von den Kosten und der Frage ab, wie viel Platz der Baum brauche, um gedeihen zu können.

Fünf Bäume seien bereits neu gepflanzt worden. Mindestens drei weitere Bäume, so Kamp, sollten noch noch dazu kommen. Wo, werde sich noch erweisen. Außerdem sollen die Kletterrosen an den Fassaden des Terheydenhauses und des Weißen Hauses im Herbst wieder gepflanzt werden. Die Geschichtsstationen fehlen noch, genauso wie die archäologische Aufarbeitung der Mauerfunde neben dem Terheyden-haus, die bis ins Jahr 800 zurückreichen und ein Stadtrelief aus Bronze, das das Schlossumfeld im 17. Jahrhundert zeigt. 2,4 Millionen Euro wird die „Fläche für besondere Veranstaltungen“, wie der Bürgermeister den Schlossplatz nennt, am Ende kosten. 80 Prozent übernimmt die Städtebauförderung von Land und Bund.