Kamp-Lintfort. Geplant sind eine neue Begegnungsstätte und barrierearme Wohnungen in der Stadtmitte. Gute Nachrichten gibt es auch für den Ortsverein.

Der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (Awo) plant in Kamp-Lintfort Großes: Im Ratshausquartier in der Stadtmitte soll ein neues Gebäude entstehen. Vorgesehen sind dort eine neue Begegnungsstätte und barrierearme Wohnungen, von denen einige zusätzlich behindertengerecht sind.

„Wir sehen in Kamp-Lintfort den Bedarf und engagieren uns gern. Dort, in der Stadtmitte, entsteht ein exquisites Quartier“, sagt Awo-Vorstand Dr. Bernd Riekemann auf NRZ-Anfrage. Wie Riekemann weiter mitteilt, hat der Awo-Kreisverband das Grundstück im neuen Rathausquartier vor wenigen Wochen gekauft.

Ein Foto vom 26. November 2018: Die Hochhäuser mussten für das neue Rathausquartier weichen.
Ein Foto vom 26. November 2018: Die Hochhäuser mussten für das neue Rathausquartier weichen. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Das neue, viergeschossige Gebäude soll mit geringem Abstand zum bestehenden Terrassengebäude gebaut werden und bis 2023 fertiggestellt sein. Durch das Projekt ergeben sich ganz neue Möglichkeiten für den Awo-Ortsverein Kamp-Lintfort, der bisher im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt an der Markgrafenstraße beheimatet ist.

„Die Möglichkeiten für den Ortsverein sind dort begrenzt, das geht so auf Dauer nicht“, sagt Riekemann. Deshalb soll der Ortsverein in die neue Begegnungsstätte ziehen. Sie ist im Parterre des neuen Gebäudes im Rathausquartier geplant. Auf 170 Quadratmetern – inklusive Terrasse und Außenbereich – sollen hier vom Kreisverband vor allem für Seniorinnen und Senioren zahlreiche Angebote geschaffen werden. Riekemann: „Die Begegnungsstätte und ihre Angebote richten sich an die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses und natürlich auch an die Menschen aus der Nachbarschaft.“

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Die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des geplanten Neubaus finden Platz in 21 barrierearmen Wohnungen. „Das ist kein klassisches betreutes Wohnen, die Menschen möchten ja so lange wie möglich eigenbestimmt leben“, sagt Riekemann. Wer also will, kann dort auch ohne Pflegedienste und Betreuung leben. Möglich sind diese Angebote aber dennoch.

Die bunten Riesen am 2. Mai 2016: Der Abbruch naht.
Die bunten Riesen am 2. Mai 2016: Der Abbruch naht. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Die Wohnungen sind zwischen 60 und 75 Quadratmetern groß und haben je nach Zuschnitt und Größe zwei bis drei Zimmer. Vier Wohnungen werden zudem behindertengerecht gebaut.

Die Arbeiterwohlfahrt ist über das Seniorenzentrum und den Neubau im Rathausquartier noch an anderen Stellen in Kamp-Lintfort aktiv. Im Gestfeldcenter gibt es eine Anlaufstelle mit einem Angebot an Aktivitäten und der Möglichkeit, sich auszutauschen. An der Boegenhofstraße in der Altsiedlung hat der Awo-Ortsverein eine Altentagesstätte. Riekemann: „Hier führen wir gerade eine Sozialraumanalyse durch, um herauszufinden,was die Menschen dort brauchen.“

Ansprechpartner für das geplante Bauprojekt im Rathausquartier Kamp-Lintfort mit den barrierearmen Wohnungen, inklusive Fragen zur Vermietung und Führung der Warteliste ist die Hausverwaltung beim Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt: Sven Alefs, 02843 / 9070545 oder per E-Mail: hausverwaltung@awo-kv-wesel.de.

Kamp-Lintforts Bürgermeister sagt: Entwicklung abgeschlossen

Kamp-Lintforts Bürgermeister Professor Dr. Christoph Landscheidt freut sich über das Projekt der Arbeiterwohlfahrt: „Ich bin dankbar, dass das so gekommen ist“, sagte er am Mittwoch auf NRZ-Anfrage.

Nach seiner Mitteilung ist die Entwicklung des neuen Ratshausquartiers in der Stadtmitte von Kamp-Lintfort abgeschlossen. Auch für eine noch freie Fläche in direkter Nachbarschaft des Terrassenhauses hätte sich ein Investor gefunden.

Landscheidt sieht einen entscheidenden Punkt für die schnelle Bebauung der Fläche, auf der noch bis vor wenigen Jahren die so genannten bunten Riesen standen: „Ich sehe mich bestätigt: Das kann man nur machen, wenn man selbst Eigentümer der Fläche ist.“ Die Stadt Kamp-Lintfort hatte das Areal 2015 bei einer Zwangsversteigerung erworben, um es neu entwickeln zu können.