Moers. In Moers will eine Wohnungsbaugesellschaft auf einem Privatgrundstück neuen Wohnraum schaffen. Doch es gibt auch andere Pläne für den Stadtteil.
Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft möchte auf einem Privatgrundstück im Moerser Süden 38 Reihenhäuser und Doppelhaushälften errichten. Das Vorhaben könnte bis 2024 umgesetzt werden, doch eine Entscheidung über das Projekt hat es bisher noch nicht gegeben.
Die zurzeit landwirtschaftlich genutzte Fläche liegt im Moerser Stadtteil Kapellen an der Ringstraße unweit der ehemaligen Schule im Achterathsfeld. Ein Moerser will sie an die Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft verkaufen, damit diese ihr Bauvorhaben umsetzen kann. Die neue Bebauung würde direkt an bestehende Häuser in der Edmundstraße anschließen.
Der Flächennutzungsplan ist seit 2020 rechtskräftig
Kontakte zwischen dem Moerser und der Gesellschaft gibt es seit mehreren Jahren. Vergangenes Jahr wurde der Flächennutzungsplan für das Gebiet rechtskräftig, so dass das Vorhaben jetzt umgesetzt werden könnte. Dort ist die Fläche nach Angaben der Gesellschaft als „Wohnbaureserve“ ausgewiesen.
Nach den Plänen der Aachener Gesellschaft sind auf der Fläche zwischen Ringstraße und Kranzerhof 38 neue Häuser geplant, die über eine neue Straße erreicht würden. Vorgesehen sind unter anderem Garagen, Carports, ein Quartiersplatz und Anpflanzungen.
Die Wohnungsbaugesellschaft ist gesprächsbereit
„Über die genaue Gestaltung können wir mit der Stadt gern sprechen“, sagt Alex Schulz, Leiter der Niederlassung Düsseldorf. Der Stadtverwaltung Moers hat die Gesellschaft zwei unterschiedliche Konzepte für das Bauvorhaben vorgelegt und schlägt den Abschluss eines städtebaulichen Vertrages vor, der auch die gestalterische Planung und die Kontrolle des Baufortschritts einbezieht. Auch die Kosten für die Erschließungsstraße und Gutachterkosten würde die Gesellschaft übernehmen, falls die Stadt das wünscht. Schulz: „Bei einem Projekt in Duisburg, das gerade umgesetzt wird, sind wir genauso verfahren.“
Die Stadt reagiert bis jetzt zurückhaltend. „Der Wunsch, die landwirtschaftliche Fläche in Bauland umzuwandeln, ist uns bekannt. Wir wollen diesen Bereich allerdings strategisch in Kombination mit dem benachbarten städtischen Grundstück der ehemaligen Achterathsfeldschule betrachten“, teilt Pressesprecher Thorsten Schröder auf NRZ-Anfrage am Dienstag mit.
Das sagt die Politik zum dem Vorhaben
Nach Schröders Angaben ist das Gebiet im Flächennutzungsplan bisher nicht als Baugebiet ausgewiesen. Schröder weiter: „Dabei muss auch von der Politik entschieden werden, wer bauen soll, was gebaut wird und wann der richtige Zeitpunkt ist.“
Für die Stadt hätten derzeit drei andere Projekte im Moerser Stadtteil Kapellen Priorität: An der Orchideenstraße, auf der ehemaligen Friedhofsfläche im Bruckschefeld und an der Neukirchener Straße auf der Fläche der ehemaligen Gärtnerei Meerkamp. Der Stand dieser Projekte sei unterschiedlich: Während für den ehemaligen Friedhof bereits das Bebauungsplanverfahren laufe, stünden die Bemühungen an der Neukirchener Straße noch ganz am Anfang.
Das Bauvorhaben der Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft ist auch in Teilen der Moerser Politik bekannt. Anja Reutlinger (SPD): „Es geht hier um städtebauliche Kontexte. Wir müssen prüfen, was sinnvoll ist und was nicht. Die Überlegungen sind noch nicht abgeschlossen.“ Gudrun Tersteegen (Grüne): „Wir haben das Projekt auf dem Schirm, es gibt aber auch andere Pläne, um die einzelnen Teile von Kapellen miteinander zu verbinden.“