Moers. Am Samstag ging’s im Musenhof Moers wieder mit der Betreuung los. Im Mittelpunkt standen die Hochbeete. Es lief nur etwas anders als vorgesehen.

Gut roch es am Samstagvormittag im Musenhof. Nach verschiedenen Pflanzen und Kräutern: Denn Salbei, Ysop, Minze oder Andorn wächst und gedeiht derzeit in der mittelalterlichen Lernwerkstatt. „Wir haben in den Kübeln nur das angesät, was schon im Mittelalter als Heilkräuter oder Nutzpflanzen in den Klostergärten angepflanzt wurde“, erklärt der Kulturpädagoge Patrick Bohndörfer, der für das Kinderprogramm im Musenhof zuständig ist. Am Samstag starteten dort wieder die Betreuungszeiten.

Während die Eltern zum Beispiel durch die Innenstadt schlendern, können die Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren die Zeit im Musenhof verbringen. Seit zwölf Jahren gibt es dieses Angebot immer samstags von 10 bis 13 Uhr bis zum Saisonende am 31. Oktober.

Im Musenhof stehen jetzt die Hochbeete im Mittelpunkt

Coronabedingt konnten die Betreuungszeiten in diesem Jahr aber erneut nicht im April, sondern erst jetzt beginnen. „Die Corona-Schutzbestimmungen haben es nun möglich gemacht. Die Kinder können ohne Maske hier spielen und zum Beispiel auch die Lebensmittelattrappen nutzen“, sagt Bohndörfer. Nur mit der mittelalterlichen Gewandung dürfen sich die kleinen Besucher aus hygienischen Gründen noch nicht kleiden.

Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr aber das Projekt Hochbeet. Hinter einer der Hütten steht ein großes Hochbeet mit ziemlich hochgewachsenen Wildkräutern. „Nach Jahren wächst sogar wieder weißer Pfeffer an.“ Dieses Beet soll mit den Kindern während der Betreuungszeiten gepflegt werden, damit die Ernte im Herbst erfolgreich ist. „Man muss dafür definitiv nicht pflanzenaffin sein“, sagt der Kulturpädagoge lachend.

Gemeinsam sollen die Pflanzen beschnitten und katalogisiert werden. Dafür müssen die Namen der Kräuter auf Schieferplatten geschrieben und vor den entsprechenden Pflanzen gut lesbar in die Erde gesteckt werden. „Wir möchten spielerisch ein Bewusstsein für die Pflanzen schaffen und zeigen, wie welche Pflanze schmeckt oder wie man sie mit wenig Aufwand pflegt.“ So eigne sich getrockneter Andorn als Tinktur und wirke schmerzlindernd. Auch Kresse, Rauke, Kresse und Erdbeeren wachsen im Musenhof. Die Kinder dürfen diese auch ernten und mitnehmen.

Das Angebot im Musenhof muss sich rumsprechen

Am vergangenen Samstag mussten sich Patrick Bohndörfer und die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Grafschafter Museums, Melissa Sander und Leonie Wolf, allerdings alleine um die Pflanzen kümmern. Denn die Kinder blieben aus. Bohndörfer hatte damit aber schon gerechnet. „Man konnte nicht erwarten, dass gleich ein Dutzend Kinder kommen. Das muss sich erst einmal wieder etablieren und rumsprechen“, weiß er. Neben den Spielmöglichkeiten und der Pflege des Hochbeets gibt es jeden Samstag auch verschiedene Workshops.

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Am kommenden Samstag, 26. Juni, können Mini-Hochbeete aus Weidenruten und Buchenplatten gebastelt, mit verschiedenen Samen bepflanzt und anschließend mit nach Hause genommen werden. Es fallen Materialkosten von fünf Euro an. An diesen Bastelaktionen muss aber nicht teilgenommen werden. Eine Anmeldung für die Betreuungszeit ist vorab nicht erforderlich. Eintritt und Teilnahme sind mit Ausnahme der Bastelworkshops kostenfrei.