Kamp-Lintfort. Vom Umzug in die neuen Räume erhofft sich die Verwaltung, die Menschen besser und direkter zu erreichen. Am Eingang gibt es einen Lotsen.

Die Leiter steht noch griffbereit, ein paar Umzugskisten warten noch darauf ausgepackt zu werden, aber die meisten Aktenordner hängen schon ordentlich und griffbereit in den Schränken: Die neue Außenstelle des Amtes für Soziales und Wohnen an der Freiherr-vom-Stein-Str. 32a ist für Besucher ab Dienstag geöffnet. Die Verwaltung verspricht sich von dem ausgelagerten Standort, dass sie damit mehr Menschen erreicht. „Um Hilfe bitten zu müssen, fällt ja vielen schwer und so ein Rathaus wirkt auf viele beängstigend. Hier ist es offener und durch die zentrale Lage sind wir näher dran an den Menschen“, erklärt der Erste Beigeordnete Christoph Müllmann. Es soll ein „niederschwelliges“ Angebot sein.

550 Quadratmeter Platz für 15 Mitarbeitende

Auf 550 Quadratmetern, die die Stadt von der Viva West übernommen hat, gibt es 15 Büroräume für 15 Mitarbeitende. Die Auslagerung sei auch deshalb notwendig geworden, weil hier Diskretion und

Bürgermeister Christoph Landscheidt, Prokuristin Katja Marx, Beigeordneter Christoph Müllmann und der Leiter des Sozialamts Franz-Josef Evers in den neuen Räumen.
Bürgermeister Christoph Landscheidt, Prokuristin Katja Marx, Beigeordneter Christoph Müllmann und der Leiter des Sozialamts Franz-Josef Evers in den neuen Räumen. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Datenschutz gewährleistet seien. „Das war früher schon mal problematisch, wenn ein zweiter Mitarbeiter anwesend war. Hier bestehen Ausweichmöglichkeiten“, sagt Müllmann.

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Sozialamtsleiter Franz-Josef Evers ist jetzt „hier zu Haus“ und ist glücklich. „Vorher waren wir auf drei Etagen im Rathaus verteilt. Hier gibt es jetzt direkte Wege, zumal an der Lotsenstation gleich geklärt werden kann, wohin es geht, welche Formulare es braucht und ob ein Termin nötig ist. „Es ist ein Komm-Angebot“, nennt Evers das. „Hilfe wird oft nicht in Anspruch genommen, weil es als Schwäche empfunden wird“, ist seine Erfahrung. „Dem wollen wir vorbeugen.“

Einfach mal die Leute ansprechen

Wenn die Lage es erlaubt, dann könne man auch mal vor die Tür gehen und die Leute ansprechen, die man beraten will. In den neuen Räumen geht es unter anderem um Wohnberechtigungsscheine, Mietzuschüsse, Wohnungsnothilfe, aber auch um Pflege und Senioren. Sprechstunden mit dem Seniorenrat, dem VdK oder dem Behindertenbeauftragten sind hier möglich.

Die freigewordenen Räume im Rathaus sind schon wieder besetzt. Zwei Fraktionen sind neu im Rat, IT-Sachbearbeiter für Schulen sind eingestellt worden, der Allgemeine Soziale Dienst braucht Platz ebenso wie die Mitarbeitenden im Gebäude- und Tiefbau.