Neukirchen-Vluyn. Jürgen Weiß wandert gerne und schreibt darüber. Zum 40-jährigen Stadtjubiläum hat er einen Rundwanderweg in drei Etappen konzipiert.

Für eine Wanderung um Neukirchen-Vluyn braucht es gar nicht viel: Ein Rucksack mit Verpflegung, vielleicht etwas Sonnencreme sowie eingelaufene Schuhe. „Und eine gewisse Portion Neugier“, sagt Jürgen Weiß lachend. Mit dieser war auch er unterwegs, als er den Jubiläumswanderweg um Neukirchen-Vluyn konzipiert hat.

„Als Einheimischer habe ich ganz neue Ecken entdeckt – zum Beispiel rund um die Littardkuhlen“, erzählt er. Weiß wandert selbst seit zehn Jahren und bloggt darüber. Auf seiner Internetseite beschreibt er seine Touren und berichtet von seinen Erlebnissen. Die Idee, einen Rundwanderweg um die eigene Heimatstadt zu erstellen, kam ihm schon vor einigen Jahren. „Damals hat es sich aber irgendwie nicht ergeben, eine Strecke zu erschließen“, erinnert sich der 54-Jährige heute.

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Zur Landesgartenschau hat er dann gemeinsam mit der Stadt Wanderwege für einen Flyer ausgewählt. Dabei immer im Hinterkopf, irgendwann doch noch einmal einen eigenen Rundweg zu erstellen. Anfang des Jahres kam das Stadtmarketing auf Weiß zu und fragte ihn, ob er nicht Lust hätte, zum 40-jährigen Stadtjubiläum, einen Rundweg um Neukirchen-Vluyn als Jubiläumsweg beizusteuern. Natürlich hatte er Lust.

Bloß nicht verzetteln

Knapp dreieinhalb Monate dauerte es, bis die 45 Kilometer lange Route fertig war: Die Strecken mussten abgelaufen, bei einigen Privatwegen und Grundstücken eine Erlaubnis eingeholt werden. Als Leitlinie d

Jürgen Weiß ikennt sich aus rund um Neukirchen-Vluyn.
Jürgen Weiß ikennt sich aus rund um Neukirchen-Vluyn. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

iente ihm – na klar – die Stadtgrenze Neukirchen-Vluyns. „Man läuft Gefahr sich zu verzetteln. Wenn man nur die schönsten Orte auswählen möchte, wird es kein Rundweg“, erklärt Weiß. Bei einem Wanderweg von 45 Kilometern bleibe es daher nicht aus, dass auch asphaltierte Wege dabei sind.

Den Jubiläumsweg teilte Weiß in drei Etappen auf. „Denn die 45 Kilometer läuft kaum jemand am Stück“, weiß der Hobbywanderer. Die erste Etappe führt vom Klingerhuf auf die Halde Norddeutschland, vorbei am alten „Schacht 3“ der Zeche Friedrich Heinrich in Richtung Rayener Berg. Nach 13,5 Kilometern endet die Etappe an der Rayener Mühle.

Genau dort startet die zweite Tour: Sie führt vom Rayener Berg zum Hülser Berg. „Zwischen skandinavischem Flair und Bauernschaft“ hat Weiß diese Strecke, die Vluynbusch, die Littardkuhlen, Schloss Bloemersheim oder die Niepkuhlen passiert, genannt. Gerade der Startpunkt, der Rayener Berg, hat den Medizintechniker begeistert. Nur wenige Meter hinter dem Sportplatz führt ein kleiner Trampelpfad in ein idyllisches Waldgebiet. „Der Rayener Berg wird echt unterschätzt und ist ein echter Geheimtipp“, sagt Weiß. Die zweite Etappe ist mit 19 Kilometern zwar die längste Route, sei aber auch die schönste.

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Die dritte Tour führt vom Hülser Berg vorbei am Egelsberg, Hof Mook und dem Moersbach zum Klingerhuf und ist rund 15 Kilometer lang. „Der Jubiläumswanderweg zeigt, dass Neukirchen-Vluyn nicht nur flach ist und Wirtschaftswege hat. Es geht auch anders.“ Der gesamte Rundwanderweg habe ein leichtes Schwierigkeitslevel mit nur wenigen Höhenmetern. „Wanderschuhe sind nicht nötig, normales festes Schuhwerk ist vollkommen ausreichend“, sagt Weiß. Zwischen drei und viereinhalb Stunden braucht man im Durchschnitt für eine Etappe. Und Jürgen Weiß hat noch einen Tipp für alle Wanderlustigen: „Es lohnt sich, immer mal einen Blick auf den Wegesrand zu werfen. Manchmal entdeckt man Sachen, die man beim Vorbeifahren mit dem Rad nie gesehen hätte.“

Alle Etappen mit detaillierten Streckenverläufen und Fotos unter www.wanderwegewelt.de/blog/rund-um-neukirchen-vluyn/.