Neukirchen-Vluyn. Der Sport- und Freizeitpark Klingerhuf in Neukirchen-Vluyn wird verkauft. Die Hirschels gehen in den Ruhestand. Die neuen Eigentümer haben Pläne.

Der Klingerhuf wird verkauft. Das Ehepaar Birgit und Dietmar Hirschel gibt seinen Sport- und Freizeitpark in andere Hände. „25 Jahre lang haben wir den Klingerhuf mit viel Herzblut geführt“, sagte Birgit Hirschel am Mittwoch. Jetzt freuen sie und ihr Mann sich, dass sie mehr Zeit für andere Dinge haben werden, und dass eine junge Familie gefunden ist, die das Haus weiterführt.

Wer ist diese junge Familie? Ezgi Koca (27) und ihr Mann Kürsad Koca (31) sowie dessen Zwillingsbruder Atilla Koca; ebenfalls mit an Bord: Ezgis Vater Ibrahim Aydin. Die beiden Brüder sind in Duisburg geboren und aufgewachsen.

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Wir suchen schon seit zwei Jahren“, erzählt Kürsad Koca. Der Wirtschaftspsychologe arbeitet wie sein Bruder bei der Telekom. Er sei seit seinem 16. Lebensjahr in der Gastronomie tätig gewesen, sagt der 31-Jährige. In etlichen Betrieben in Duisburg. Im Job organisiert er unter anderem größere Events.

Ibrahim Aydin ist seit 43 Jahren im Fleischgeschäft, seine Tochter Ezgi ist im letzten Studiensemester. Atilla Koca hat Business Administration studiert, ist Projektentwickler für Apps und hat ebenfalls Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt. Seine künftige Rolle in Neukirchen-Vluyn: Er unterstützt bei der Planung und Umsetzung von Veranstaltungen und hat ein Auge auf die Außenfläche.

Verträge im Klingerhuf bleiben bestehen

Zum Konzept: Das Tennisspielen wird unverändert angeboten. Die Verträge mit den drei Vereinen bleiben bestehen. „Wir werden uns das Tennisgeschäft anschauen“, kündigt Kürsad Koca an.

Thema Gastro: Das Angebot der deutschen Küche soll fortgeführt werden. „Das Essen hier ist lecker und beliebt“, lobt der künftige Eigentümer. Koca: „Wir werden mit der Zeit schauen, ob wir etwas weglassen.“ Es soll darüber hinaus eine internationale Tageskarte angeboten werden. Die Gäste sollen entscheiden, welche Gerichte auf der Speisekarte aufgenommen werden. Geplant ist zudem eine Küchenmodernisierung.

Kürsad Koca stellt das neue Betreiber-Konzept für den Klingerhuf in Neukirchen-Vlyn vor.
Kürsad Koca stellt das neue Betreiber-Konzept für den Klingerhuf in Neukirchen-Vlyn vor. © FFS | Frank Oppitz

Auch den Bar-Bereich möchten die jungen Leute ein wenig umgestalten. Die Entscheidung über Design und Deko ist aber offenbar noch nicht gefallen.

Die Veranstaltungen: Auch mit Blick auf die bisherigen festen Feiern kündigen die neuen Eigentümer an: „Bestehende Verträge werden weitergeführt.“ So bleibt der Klingerhuf beispielsweise Standquartier der Neukirchen-VLÜ-KA-GE.

Es soll aber Neuerungen geben. Der Klingerhuf soll interessant für große Firmen werden, die dort Tagungen abhalten. Kürsad Koca erhofft sich mit der Akquise von Firmen einen zusätzlichen Nebeneffekt für die Stadt: Irgendwo müssen die angereisten Mitarbeiter schließlich übernachten und ihre teambildenden Maßnahmen durchführen. Ferner sind Konzerte vorgesehen, Theater, Hochzeiten.

Dazu sind weitere Umbauten notwendig. Die Badmintonhalle soll aufgegeben und der Saal vergrößert werden. Die Kocas wollen die Bühne aus der Mitte nach rechts versetzen und einen Backstage-Bereich einrichten. Licht- und Tontechnik werden erneuert, kündigen sie an.

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An der Stelle der Trainerräume soll es einen zweiten Galerieraum geben, der durch eine flexible Wand mit dem bestehenden Raum verbunden werden kann. An der Saalseite ist eine Glaswand geplant.

Am Klingerhuf soll’s VIP-Plätze geben

Das Parkplatzangebot möchten die neuen Eigentümer erweitern, unter anderem durch VIP-Plätze. Außerdem plant insbesondere Atilla Koca mit einer überdachten Terrasse und einem schönen Biergarten. „Das Personal möchten wir gern übernehmen“, kündigt Koca an.

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Der Inhaberwechsel wird zum 1. April vollzogen. Bis zum 1. September wird der Klingerhuf geschlossen. Ab Januar werden Gäste sie bereits häufiger im Klingerhuf sehen, kündigt Kürsad Koca an. Dann kommen die Brüder öfter vorbei und helfen auch beim Bierzapfen.

Bürgermeister Harald Lenßen äußerte sich beim Übergabegespräch „angetan“ von der Präsentation.