Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort und seine Hochschule mit dem Fab Lab ist einer von fünf Standorten in NRW für das landesweite Pilotprojekt „Pakt für Informatik“.

Eines von fünf Pilotprojekten für den Pakt für Informatik in NRW findet in Kamp-Lintfort statt. Im Pakt für Informatik arbeiten Unternehmen und Schulen außerhalb des Unterrichts zusammen, um Schüler fit für die Zukunft zu machen. Am Montag stellten Schulministerin Yvonne Gebauer und Digitalminister Andreas Pinkwart das Projekt in einer digitalen Pressekonferenz vor.

Ziel sei es, dass niemand eine weiterführende Schule verlasse, ohne Basis- und Grundkenntnisse des Programmierens zu beherrschen, sagte Gebauer. Bei Kenntnissen im Umgang mit dem Computer gehe es nicht nur um Homeschooling, befand Pinkwart, sondern um die IT-Fachkräfte von morgen, von denen nach seinen Angaben immerhin 86.000 fehlen. 500.000 Euro nimmt das Land NRW für den Pakt für Informatik in die Hand. Das zdi-Zentrum (Zukunft durch Innovation) Kamp-Lintfort wurde als einer der Standorte ausgewählt, um Schüler für die Bereiche Informatik und Digitalisierung zu begeistern und auch Lehrer fortzubilden. Das zdi-Zentrum Kamp-Lintfort ist das MINT-Netzwerk für den Kreis Wesel. Träger ist die Hochschule Rhein-Waal.

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Auch das gibt es in Kamp-Lintfort: Marzipan aus dem 3-D-Drucker.
Auch das gibt es in Kamp-Lintfort: Marzipan aus dem 3-D-Drucker. © Christoph Karl Banski / FFS | Unbekannt

Seit Herbst läuft das Pilotprojekt schon, aber wegen Corona ziemlich rumpelig. „Wir wären sonst schon viel weiter“, sagt Projektkoordinator Martin Kreymann von der Hochschule Rhein Waal. Ferien, Schulschließung, geschlossene Hochschule, Teilpräsen - das alles machte die Arbeit nicht flüssiger. Bisher habe es sechs Workshops an vier Schulen gegeben, darunter die Europaschule Kamp-Lintfort und das Grafschafter Gymnasium Moers sowie das Amplonius Gymnasium in Rheinberg.

Ziel des Pilotprojekts sei es, eine Online-Börse einzurichten, auf der Open-Source-Produkte zum Nachbau angeboten werden. Das können bedruckte T-Shirts sein oder Produkte aus dem 3-D-Drucker, die sich beispielsweise für die Abi-Kasse verkaufen lassen. Der Fantasie sind relativ wenig Grenzen gesetzt, sagt Kreymann. Was die jungen Leute dann programmiert haben, stellen sie in der Börse anderen zu Verfügung.

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Die können das einfach übernehmen, aber auch weiter entwickeln und vielleicht „mit dem eigenen Schullogo ändern“, schlägt Kreymann vor. Auch können sich Schüler verschiedener Schulen zusammentun und gemeinsam ein Projekt starten. Schon allein mit dem Nachbau könnten die Schüler einiges über digitale Fertigungsmethoden lernen, heißt es in der Vorstellung des Projekts in einer ministeriellen Pressemitteilung: „Das sind Design- und Fertigungsverfahren, bei denen Daten direkt zur Steuerung von Anlagen (3D-Drucker, CNC-Fräsen, Lasercutter) verwendet werden, um verschiedene Teilchen zu erschaffen.“ Beim Pakt für Informatik werden auch Unternehmen mit einbezogen.

Zielgruppe seien im Kern die Klassen 8 bis 10. Aller Schulformen. Erfahrung hat die Hochschule in dem Bereich durch das School Fab Lab. Auch ohne das Pilotprojekt sind regelmäßig Schulklassen im Fab Lab zu Workshops zu Gast. „Da gibt es auch niederschwellige Angebote“, weist Kreymann hin. So hätten Schüler der Förderschule schon T-Shirts im Fab Lab gedruckt - vor Corona. „Viele sind dann überrascht, wie viel Spaß das machen kann - sowohl Schülern als auch Lehrern.“

Mehr Infos auf www.zdi-kamp-lintfort.de/ und bei Dr. Martin Kreymann, martin.kreymann@hochschule-rhein-waal.de, 02842/90825271