Kamp-Lintfort. .

3D-Druck für alle – dies ist das Ziel, das sich die Hochschule Rhein-Waal mit der Eröffnung ihres „Fabrication Laboratory“ – kurz Fab Lab – gesteckt hat. Auf dem Campus an der Friedrich-Heinrich-Allee steht nun ein Maschinenpark, der Studenten, aber auch Schülern und Unternehmen in der Region zur freien Nutzung zur Verfügung steht.

Für den Campus in Kamp-Lintfort ist die gestrige Eröffnung des Fab Lab, eines der größten weltweit, ein Meilenstein. Sein Direktor ist Professor Karsten Nebe, der die Anwendungsmöglichkeiten der Maschinen erläutert: Fräsen, abformen und tiefziehen ist ebenso möglich wie eben der 3D-Druck, bearbeitet werden können die unterschiedlichsten Werkstoffe wie etwa Textilien, Kunststoff, Holz, Silikon, Plexiglas und Metall.

Der Aufbau des Fab Lab ist eng mit dem ZDI-Zentrum Kamp-Lintfort verbunden. ZDI steht für„Zukunft durch Innovation“, ein Projekt, an dem Hochschule, Schulen, aber auch regionale Unternehmen beteiligt sind. Projektkoordinator Dr. Martin Kreymann sieht erheblichen Nutzen für Firmen ohne eigenen Maschinenpark.

Druck in Beton oder Schokolade

Gedruckt werden kann mit allen möglichen Materialien, mit Kunststoff und Keramik ebenso wie mit Schokolade oder Beton. Kleinstserien oder Prototypen können so in Kamp-Lintfort entworfen und gedruckt werden; medizinische Prothesen und Zahnersatz könnten bald aus dem Drucker kommen – laut Nebe keine Utopie. Und Kreymann weist darauf hin, dass in China bereits Betonteile gedruckt werden, aus denen man ein Haus zusammensetzen kann. Kostenpunkt: um die 5000 Dollar.

Doch in erster Linie dient das Fab Lab den Studenten und Schülern. Studenten der Hochschule Rhein-Waal wollen ein funktionstüchtiges U-Boot für die Hannovermesse bauen, und es haben sich Schüler bereits im Fab Lab die Teile für einen 3D-Drucker ausgedruckt.

Den Anwendungsmöglichkeiten scheinen keine Grenzen gesetzt. Nun gilt es, Schüler für die Arbeit mit der zukunftsweisenden Technologie zu begeistern. Dekanin Schramm-Wölk will sich und ihre Hochschule nicht abhängen lassen: „„Wir müssen schnell sein, um die Entwicklung nicht zu verpassen.“