Moers. Die Stelle der Schulleitung am Moerser Adolfinum war lange unbesetzt. Jetzt ist die Entscheidung gefallen, dem Neuen ist die Schule vertraut.

Das traditionsreiche Gymnasium Adolfinum in Moers hat einen neuen Leiter. Thorsten Klag (49) hat am Mittwoch die Ernennungsurkunde erhalten, er ist damit der Nachfolger von Hans van Stephoudt, der Ende des vergangenen Schuljahres in den Ruhestand gegangen war.

Die Schulleiterstelle am Adolfinum war damit fast ein Vierteljahr unbesetzt. Klag begründete das am Donnerstag mit einem „längeren Auswahlverfahren mit vielen Bewerberinnen und Bewerbern“. In der Zwischenzeit hatte die stellvertretende Leiterin Andrea Klein die Geschäfte geführt, sie bleibt auch künftig Stellvertreterin. „Andrea Klein hat das in einer wegen der Corona-Pandemie schwierigen Phase hervorragend gemacht, dafür danke ich ihr“, sagte Klag am Donnerstag im NRZ-Gespräch. Thorsten Klag ist seit 2000 als Lehrer für Mathematik und Physik am Gymnasium Adolfinum. Seit zehn Jahren ist er Koordinator der Oberstufe und gehört seitdem bereits zur erweiterten Schulleitung.

Geboren wurde Thorsten Klag in einem anderen Bundesland

Der gebürtige Hesse hatte seine Laufbahn am Adolfinum nach seinem Referendariat mit einer Vertretungsstelle begonnen. „Zu Moers hatte ich erst einmal keinen Bezug“, sagte Klag am Donnerstag.

Das hat sich jedoch schnell und grundlegend geändert: „Die Schule hat mich von Anfang an fasziniert.“ Deshalb ist Klag auch zusammen mit seiner Frau nach Moers gezogen. Die rund einhundert Lehrerinnen und Lehrer des Kollegiums bezeichnet Klag als „tolles Team“. Das sei vor allem der Grund gewesen, sich auf die Schulleitung zu bewerben. Rund 1200 Schülerinnen und Schüler besuchen das Gymnasium in der Stadtmitte von Moers.

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Klag kündigte gegenüber der NRZ an, „keine großen Reformen“ durchführen zu wollen: „Innovationen werden sich immer am Leitbild der Schule orientieren und wesentliche Werte wie Zuverlässigkeit berücksichtigen.“ Aus Klags Sicht ist der digitale Fortschritt ein wichtiger Aspekt der Schulentwicklung. Vieles sei allerdings schon in kurzer Zeit erreicht worden: „In der Pandemie hat das Kollegium auch auf digitalem Gebiet Enormes geleistet.“

In der aktuellen Situation befinden sich die Abschlussklassen im Präsenzunterricht, alle anderen Klassen im Distanzunterricht. Hier sei die Personalplanung nicht einfach, sagt Klag. Die Stadt habe jedoch für gutes Wlan in der Schule gesorgt, so dass Lehrerinnen und Lehrer aus dem Gebäude heraus beide Unterrichtsformen bedienen könnten.

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Probleme könnten auf einem ganz anderen Feld entstehen, wie Klag berichtet. Bei der geplanten Umstellung auf G9 (Abitur nach neun Jahren am Gymnasium) könnte zuwenig Platz an der fünfzügig konzipierten Schule vorhanden sein. Klag: „Die Nachfrage bei unserer Schule ist riesig, wie auch wieder die Anmeldezahlen belegt haben. Unter den gegebenen Voraussetzungen wird der Platz aber eng, wenn nichts passiert.“