Neukirchen-Vluyn. Die SPD Neukirchen-Vluyn ist entsetzt darüber, dass die Entwicklung auf dem Neukircher Feld gekippt wurde, die CDU kritisiert „Muskelspiele“.
Der Disput um die Bebauung auf dem Neukircher Feld ist noch nicht ausgestanden. Die SPD-Fraktion zeigte sich in einem virtuellen Pressegespräch am Donnerstag entsetzt darüber, wie mit dem Investor umgegangen worden sei. „Wir waren schockiert, wie die Entscheidung gekippt wurde“, sagte die Fraktionsvorsitzende Elke Buttkereit über die jüngste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, in der mit den Stimmen von CDU, Bündnis 90 / Die Grünen und NV Auf geht’s die weitere Entwicklung durch die RAG MI auf dem Areal abgelehnt wurde.
Man könne nachvollziehen, dass die RAG MI verschnupft sei, hieß es weiter. Ohne Frage habe das Unternehmen auf Niederberg „gutes Geld verdient“, sagte die Fraktionschefin. Aber: „Wir machen uns ernsthafte Sorgen um die Weiterentwicklung des Gebietes“, ergänzte Fraktionsvize Klaus Lewitzki. Zudem habe die Stadt die halbe Million als Guthaben für die Haushaltssicherung eingeplant, sagte er weiter. Ob es „der richtige Weg“ sei, auf die „halbe Million zu verzichten“, bezweifelte auch der zweite Stellvertreter Tim Ratajczak.
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Mit Blick auf die weitere Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der RAG MI äußerte das Trio Bedenken. Man könne sich „vorstellen, dass das nicht mehr die höchste Priorität hat“, sagte Buttkereit beispielsweise über die Pläne, auf der Süd-Ost-Fläche von Niederberg ein CreativQuartier zu entwickeln. Hier stehen die Stadt, die RAG und der Investor Jürgen Tempelmann miteinander im Austausch.
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Demgegenüber äußerte Markus Nacke, Fraktionschef bei der CDU, auf NRZ-Anfrage eher Kritik an der RAG MI. Es sei „bedenklich und unseriös“, wie sich das Unternehmen verhalte, sagte Nacke. Dieses habe seit Jahren gut in Neukirchen-Vluyn verdient, zudem könne es nicht überrascht über die Entwicklung gewesen sein, wie es zuletzt geäußert wurde. Die „Farbenlehre“ sei immer bekannt gewesen, die CDU habe die Kalkulation immer angezweifelt und tue das noch. Unter Partnern könne man das nicht machen, sagte Markus Nacke weiter und sprach auch von „Muskelspielchen“.
Die Sorge um die Auswirkungen des voraussichtlich entgangenen Grundstücksgeschäftes für den städtischen Haushalt teilt er nicht. Nacke: „Der Haushalt hat strukturell andere Probleme.“ Die CDU werde an ihrer Auffassung nichts ändern.
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Inwiefern die aktuelle Entscheidung weitere Auswirkungen auf die Stadt hat, wird weiterhin geprüft. Bürgermeister Ralf Köpke hatte jüngst ein Gespräch mit Vertretern der RAG MI. „Die haben uns ihre Vorstellungen kundgetan und Kosten deutlich gemacht“, sagte Köpke auf Anfrage über das Gespräch.
Nach NRZ-Informationen soll es Forderungen des Unternehmens an die Stadt geben, die über die reine Kaufsumme hinausgehen sollen.
Der Sachverhalt sollte ursprünglich in der kommenden Woche im Haupt- und Finanzausschuss erneut zur Beratung auf den Tisch kommen. Der Ausschuss wird nun allerdings coronabedingt abgesagt, etliche Entscheidungen auf den Januar verschoben.