Neukirchen-Vluyn. Vor gut anderthalb Jahren hatte der Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn mit knapper Mehrheit beschlossen, dass es eine solche Ampel geben soll.

Fast wäre die Einweihung der neuen Verkehrszeichen-Signal-Anlage ohne große Öffentlichkeit über die Bühne gegangen. Am Dienstag teilte die Stadtverwaltung nun aber mit, dass Passantinnen und Passanten, die im Bereich der neu gebauten Awo-Begegnungsstätte an der Max-von-Schenkendorf-Straße die Fahrbahn überqueren, nicht mehr auf das grüne Go der herkömmlichen Ampelmännchen achten müssen, sondern nunmehr von leuchtenden Bergmännern zum Gehen oder zum Stehen aufgefordert werden.

Im März 2019 hatte der Rat der Stadt Neukirchen-Vluyn beschlossen, eine städtische Ampel in Erinnerung an die Kultur des Bergbaus in eine sogenannte „Bergmannsampel“ umzurüsten. Das Ergebnis der Abstimmung war seinerzeit denkbar knapp ausgefallen. SPD, NV Auf geht’s und FDP stimmten dafür, die CDU und die Grünen votierten dagegen. Die Grünen monierten den Standort, die CDU das generelle Vorhaben.

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Am Ende hieß es 19:18 für die Kumpelampel. Kosten: 5000 Euro. Als Standort war nach der Prüfung einzig die Kreuzung am Bendschenweg/Max-von-Schenkendorf-Straße in Betracht gekommen. An der Stelle ist die Stadt Neukirchen-Vluyn sowohl Träger der Straßenbaulast als auch Betreiber der Lichtsignalanlage.

Technisch betrachtet sind bei der Ampel die Streuscheiben mit einem Bergmann inklusive Laterne versehen worden. Die Umrüstung und Einrichtung der Ampel am besagten Standort hatte sich verzögert, da für die neuen Streuscheiben LED-Technik erforderlich war, über die die alten Ampeln nicht verfügten.

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Der Einbau der neuen Lichttechnik hat noch einen weiteren Nutzen: „Durch die Umrüstung reduziert sich der Stromverbrauch um etwa 90 Prozent“, teilt die Stadtverwaltung weiter mit.

„Die Umrüstung der Ampel ist ein richtiges Zeichen“, sagte Bürgermeister Harald Lenßen anlässlich der Inbetriebnahme in Anwesenheit einiger ehemaliger Bergleute der Zeche Niederberg.

Und weiter führte er aus: „Die Bergbaukultur hat die Geschichte unserer Stadt umfassend geprägt. Wir müssen sie unbedingt am Leben halten. Auch vermeintlich kleine Dinge wie diese Ampel tragen dazu bei.“ Ampeln mit dem Kumpel-Motiv gibt es auch in den Nachbarstädten Kamp-Linfort und Moers. (sovo)