Überlingen und Ingolstadt haben ihre Gartenschauen verschoben. Kamp-Lintfort hat als einzige eröffnet - und das war gut so, meint Karen Kliem.
Alles richtig gemacht. Während die Landesgartenschauen Überlingen und Ingolstadt wegen der Corona-Pandemie ins nächste Jahr verschoben wurden, hat sich Kamp-Lintfort als einzige Landesgartenschau-Stadt getraut, die Pforten zu öffnen. 450.000 Besucher belohnten den Mut. Das sind weniger, als eigentlich ohne Corona erwartet waren – nämlich etwa 560.000.
Aber deutlich mehr, als mit Corona zunächst möglich erschien. Denn Fakt ist: Zielgruppe einer Gartenschau ist die Generation Ü50 (mindestens). Und die reist traditionell gern in Bussen an. Eine Art der Fortbewegung, die lange gar nicht möglich war und auch danach wenig attraktiv. Statt erwarteter 30 Busse pro Tag standen höchstens eine Handvoll auf den Parkplätzen. Ein Schlag ins Kontor. Und der wird sich mit einem noch nicht bezifferten Defizit bei der Laga-Schlussabrechnung zeigen.
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Gleichwohl dürfen sich die Kamp-Lintforter auf die Schulter klopfen. Denn in Anbetracht dessen sind die erreichten 450.000 Garten-Freunde eine enorme Zahl. Denen konnte sich ein aufstrebendes Kamp-Lintfort präsentieren, das sich vom Schmuddel-Image einer Zechenstadt löst und trotzdem seine Wurzeln nicht vergisst. Die beiden Fördertürme sind Sinnbild dafür, ebenso wie das Bemühen, diese und die Altsiedlung zum Unesco-Weltkulturerbe erklären zu lassen. Und das ist gut so.