Moers. Am Samstag haben sich die meisten Menschen, die in der Moerser City einen Einkaufsbummel gemacht haben, an die Regeln gehalten. Es gab Ausnahmen.

Die meisten haben sie getragen, bei manchen saß sie unterhalb der Nase, andere verzichteten ganz auf sie – die Mund-Nasen-Bedeckung. Seit einigen Tagen muss der Mundschutz in einzelnen öffentlichen Außenbereichen aufbleiben, so sieht es die Allgemeinverfügung, die der Kreis Wesel im Zuge der kreisweit steigenden Corona-Infektionen aufgestellt hat, vor, die Stadt hat die Bereiche für die Innenstadt festgelegt (die NRZ berichtete).

Von dieser verschärften Regelung ist die Moerser Fußgängerzone, also der gesamte Bereich von der Neu-, über die Stein- bis zur Homberger Straße, die Altstadt und der Königliche Hof betroffen. Ein Rundgang durch die City am Samstag hat gezeigt: Die meisten Menschen halten sich anstandslos an die erweiterte Maskenpflicht.

Ein Passant bezieht sich auf Dr. Voshaar

Einen Sinn hinter ihr sehen aber nicht alle. „Ich denke da an die Worte des Moerser Arztes Dr. Voshaar, der die Maskenpflicht im Freien unnötig findet. Das Risiko einer Infektion ist draußen seiner Meinung nach doch ziemlich gering“, sagte ein Passant, der trotzdem einen Mundschutz trug. „Es ist schließlich Vorschrift, da halte ich mich dran.“

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Feststellen konnte man aber auch, dass es für viele scheinbar noch ungewohnt ist, den Mundschutz nach dem Verlassen eines Geschäftes aufzulassen. Die Hand ging oft routiniert zur Maske, die Hinweisschilder zur geltenden Maskenpflicht rief diese dann aber schnell wieder in Erinnerung.

Apropos Schilder: Am Busbahnhof konnte man diese kaum übersehen. An jeder Haltestelle und an einigen Laternen hingen die DIN-A4-großen Zettel, die auf die dort geltende Maskenpflicht verwiesen. An der Steinstraße sah das schon etwas anders aus: Dort hängen weniger Schilder und der Wind sorgte am Samstag dafür, dass vereinzelt welche abrissen und durch die Gegend flogen.

Die Schilder finden mache zu klein

Einige Besucher hatten von der Maskenpflicht in Moers aber auch einfach nichts mitbekommen. So zum Beispiel ein Ehepaar aus Bottrop. „Das haben wir nicht gewusst. Die Hinweisschilder könnten für Ortsfremde ruhig etwas größer sein“, sagte die Frau. Das stimmt. Wer aus einer der Seitenstraßen kommt, kann die kleinen Zettel zumindest auf der Steinstraße oder am Altmarkt gut und gerne schon einmal übersehen .

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Bevor sie und ihr Mann ihren Bummel fortführten, setzten auch sie ihre Masken auf. „Ich habe mich so an den Mundschutz gewöhnt, ich merke ihn schon gar nicht mehr. Wenn es hilft, die Pandemie einzudämmen, trage ich ihn auch gerne draußen“, erklärte die Bottroperin.

Man sah aber auch immer wieder Passanten, die keinen Mundschutz getragen haben – und das zum Teil aus Überzeugung. „In der Steinstraße ist so viel Platz. Ich kann jedem aus dem Weg gehen, da halte ich die Maskenpflicht für Quatsch“, erklärte ein Moerser.

Maskenpflicht wurde nicht kontrolliert

Kontrolliert hat zumindest am Vormittag und am frühen Abend augenscheinlich niemand, ob die Passanten in der Innenstadt auch wirklich einen Mundschutz tragen. „Am Samstag war niemand unterwegs“, bestätigte Stadtsprecher Klaus Jaczyk am Sonntag auf NRZ-Nachfrage. Man habe am Freitag festgestellt, dass die Akzeptanz gut sei und insofern bewusst entschieden, am Samstag keine Kräfte des Ordnungsamtes in der City kontrollieren zu lassen.

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Die Pflicht dazu wird vermutlich aber noch ein Weilchen bestehen bleiben. Solange im Kreis Wesel die Gefährdungsstufe zwei gilt, der Corona-Inzidenzwert also nicht wieder unter 50 fällt, wird die Regelung in der Moerser Fußgängerzone voraussichtlich nicht aufgehoben.