Neukirchen-Vluyn. Die ev. Kirchengemeinde hat im Zuge der Baumaßnahmen für das neue Gemeindehaus eine Holzhütte aufgestellt. Deren Platzierung ist speziell.
Im Dorf Neukirchen sorgt eine Möbelbox für Ärger. Der kubusartige Bau hat einen ziemlich speziellen Platz bekommen. Es war ausgerechnet die evangelische Kirchengemeinde, die den Schuppen im Zuge ihrer Baumaßnahmen für das neue Gemeindehaus direkt auf die Grundstücksgrenze hat setzen lassen.
Damit steht er allerdings unmittelbar vor dem Wohnzimmerfenster des benachbarten Hauses an der Bruchstraße. „Die Fenster der Parterrewohnung sind nun voll hinter der Bretterwand der aufgestellten Hütte verdeckt“, ärgern sich Mathilde und Hans-Werner Tylle.
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In dem Haus wohne seine Schwägerin, sagt Tylle. Die Hausbesitzerin sei 84 Jahre alt und treues Gemeindemitglied, fügt er noch hinzu. Die Wohnung im Erdgeschoss sei die einzige Mietwohnung des Hauses und damit „unverzichtbarer Teil der Altersversorgung“ seiner Schwägerin. Tylle: „Die Wohnung ist doch so nicht mehr zu vermieten.“ Es sei eine Unverschämtheit und eine Ungeheuerlichkeit, sagt er weiter.
Auch in der jüngsten Sitzung des Stadtrates ist das Thema auf den Tisch gekommen. Im Zuge dessen hatte sich der CDU-Fraktionschef Markus Nacke stark über den Vorgang echauffiert.
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Bauordnungsrechtlich habe es keine Option gegeben, das zu verhindern, erklärte der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann auf Nachfrage der NRZ. Der Bauantrag sei eingereicht und genehmigt worden. Der Beigeordnete erinnert an das Verfahren, an dem auch die Bodendenkmalpflege beteiligt war. Sie habe interveniert, als es um einen Standort auf dem ehemaligen Friedhof in unmittelbarer Nähe zur Dorfkirche ging. Geilmann in Richtung der evangelischen Gemeinde: „Sich damit zu rechtfertigen, dass ein anderer Standort verweigert wurde, zieht nicht.“
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Und was sagt die Gemeinde? Die muss jetzt Schadensbegrenzung betreiben. „Das Dilemma, in dem wir sind: Wir haben getan, was wir tun durften“, sagt Pastor Frank Rusch auf Nachfrage. Man habe die Box dorthin gesetzt, weil es hieß, sie dürfe nur dorthin, führt er weiter aus. Rusch: „Wir waren auch nicht begeistert.“
Am Donnerstag habe das Presbyterium nun bei einer regulären Sitzung über den Sachverhalt gesprochen, sagt der Pfarrer weiter. Er habe veranlasst, dass es zu einem Treffen komme, an dem der Architekt, Teile der Familie und eine Vertreterin des Bauordnungsamtes teilnehmen, sagte er am Freitag. Die Kirchengemeinde sei flexibel, ein Standort könnte die Wiese zwischen Kirche und Gemeindehaus sein. Rusch: „Wir sind bestrebt, eine gute Lösung zu finden.“ Es müsse nur Sinn machen.