Kamp-Lintfort. Nach der Laga beginnen die Rückbauten und Vorbereitungen für die Entwicklung. So schön wie jetzt wird es dann erstmal nicht aussehen...

Rund zweieinhalb Wochen hat die Laga noch geöffnet. Dann ist endgültig Schluss für die Blumen- und Pflanzenschau, die unter so ungünstigen Vorzeichen gestartet und doch laut Stadt zu einem Erfolg geworden ist.

Und ihr Ende am 25. Oktober ist gleichzeitig auch der Beginn für die womöglich stilprägendste Stadtentwicklung, die Kamp-Lintfort in den vergangenen Jahrzehnten vollzogen hat. Schließlich entsteht auf einem Teil der Ausstellungsfläche das neue Stadtquartier Friedrich Heinrich.

Dazu hat sich die Stadt fest vorgenommen, Teil der internationalen Gartenausstellung 2027 zu werden und möchte die Zeche Friedrich Heinrich und die Altsiedlung als zukünftiges Unesco-Weltkulturerbe verewigen lassen. Insofern habe das gesamte Gelände „als Meilenstein weitreichende Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Stadt“, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt in der Ratssitzung am Dienstag.

Bis sich diese Strahlkraft vollends entfaltet, vergehen Jahre. Allerdings setzt die Stadt alles an eine schnelle Umsetzung, die mit dem Rückbau des Geländes unmittelbar nach dem Laga-Schluss beginnen soll. So bekamen die Ratsmitglieder einen Überblick über die kommenden Schritte präsentiert. Demnach ist die Stadt bestrebt, beide Parkbereiche (Kamper Gartenreich und Zechenpark) so schnell wie möglich (bestenfalls im November) wieder für die Öffentlichkeit zu öffnen.

Kamp-Lintfort möchte früh Sicherheit für Planungsflächen auf dem Laga-Gelände haben

Die mobilen Anlagen und Einrichtungsgegenstände sollen nach Laga-Schluss innerhalb von zwei Wochen aus dem Park entfernt werden. Aus Sicherheitsgründen werden das Green FabLab-Areal der Hochschule Rhein-Waal und das Kalisto-Tierparkgelände für die Zeit eingezäunt. Der Bürgermeister bat den Rat, während des Rückbaus „auch die Bürger mitzunehmen“. Eines sei nämlich sicher: „So schön wie am Ende der Laga wird das Gelände während der Umbauphase nicht aussehen“, sagte Christoph Landscheidt.

Die Ausstellungsflächen müssen unterdessen laut Vertrag bis Ende Dezember dieses Jahres an die RAG Montan Immobilien GmbH zurückgegeben werden. Davon betroffen sind sowohl beide Besucherparkplätze als auch der Ausstellerparkplatz nördlich der Markscheiderei sowie die Themen- und Mustergärten, der Ausstellungsbereich Gärtnermarkt/Blumenhalle, die Vorbereiche von Schirrhof und Lehrstollen inklusive Weidengarten, die Kalisto „Hühnerwiese“, die Wildkräuterwiese und der Forschergarten.

Die Stadt möchte noch ausloten, ob die Parkplätze temporär bestehen bleiben können, um Stellplätze für Parkbesucher vorhalten zu können. Und da die Flächen vor Schirrhof und Lehrstollen sowie die Hühnerwiese und die Wildkräuterwiese bereits Bestandteil kommunaler Planungen sind, möchte die Verwaltung schnell mit RAG Montan über einen möglichen Grundstückskauf oder einen langfristigen Gestattungsvertrag verhandeln.


>>> Stadt möchte verstärkt auf Wasserstoffmobilität setzen

Bürgermeister Christoph Landscheidt machte in der Ratssitzung auch darauf aufmerksam, dass sich durch die Laga die Verkehrsinfrastruktur in der Stadt verbessert hat, die er nun auch enger mit dem Klimaschutz verknüpfen möchte. So werde man im kommenden Jahr das Ziel der
Wasserstoffmobilität
weiterverfolgen.