Moers. Der Rat in Moers hat mehrheitlich dafür gestimmt, die Geschäfte am ersten Oktoberwochenende sonntags zu öffnen. Wie steht Verdi zu den Planungen?

In einer Sondersitzung im Kulturzentrum Rheinkamp hat der Moerser Rat den Beschluss gefasst, parallel zum „Tag der Einheit und des Zusammenhalts“ am Wochenende des 3. und 4. Oktober auch einen verkaufsoffenen Sonntag zu ermöglichen.

Der Beschluss sieht erstens vor, am ersten Oktoberwochenende ein Kulturfest in der Innenstadt auszurichten, das die Solidarität der Bürger untereinander während der Corona-Krise zelebriert und Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bietet. Unter anderem sind Lesungen, Ausstellungen und Konzerte in Schloss, Peschkenhaus und M22 sowie Altem Landratsamt, Bollwerk und in Kirchen geplant. Dazu sollen Künstler, Jongleure und Musiker durch die Innenstadt laufen.

Das Kunst- und Kulturprogramm soll sich über den Samstagnachmittag und den gesamten Sonntag strecken. Zweitens sollen an diesem Sonntag auch die Geschäfte in Moers-Mitte öffnen dürfen, die laut Verordnung durch die Venloer Straße/Ruhrorter Straße im Süden, die Eisenbahnlinie im Osten sowie durch die Rheurdter Straße im Norden begrenzt wird und den Ortsteil Hülsdonk mit einschließt.

Verdi möchte sich kommende Woche zum verkaufsoffenen Sonntag in Moers äußern

Während der Rat die zweitägige Festveranstaltung als ersten Punkt der Beschlussvorlage einstimmig beschied, konnte in der ideologiegefärbten Frage des verkaufsoffenen Sonntags keine Einstimmigkeit erzeugt werden. Sowohl Grüne als auch SPD hoben vor der Abstimmung den Fraktionszwang auf, sodass der Mehrheit im Rat sieben Gegenstimmen, die überwiegend aus der SPD gekommen waren, sowie zwei Enthaltungen entgegenstanden.

Mit dem Beschluss endet auch das politische Gezerre vor allem um die Deutungshoheit, das sich CDU und Verwaltung mit dem Bündnis für Moers im Vorfeld geliefert hatten.

Spannender als die Frage, wer der Urheber der gesamten Idee war, ist unterdessen, ob die Gewerkschaft Verdi die Rahmenbedingungen des „Tags der Einheit und des Zusammenhalts“ als stichhaltig genug bewertet, einen verkaufsoffenen Sonntag anzubieten.

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Der Vorsitzende des Verdi-Bezirks Linker Niederrhein, Dominik Kofent, wollte sich am Mittwoch noch nicht dazu äußern. Derzeit befasse man sich mit den Planungsunterlagen und werde sich Mitte kommender Woche dazu positionieren, sagt Kofent auf NRZ-Nachfrage. „Wir klagen auch nicht um des Klagens Willen“, bekräftigt der Verdi-Chef. Wenn man die Planungsunterlagen als unproblematisch ansehe, werde man auch nicht dagegen sein.

>>> Verwaltung wertet MoFun als Erfolg
Auf Nachfrage Otto Laakmannns von der Freien Bürgerliste Moers bezeichnete Bürgermeister Christoph Fleischhauer MoFun als Erfolg.

Insgesamt seien vom 4. bis 13. September 12.000 bis 14.000 Besucher zur Kirmes auf dem Friedrich-Ebert-Platz gekommen. Eine genaue Nachbetrachtung stehe noch aus. Doch bereits jetzt seien die Erfahrungen aus dem Konzept hilfreich für die Planungen eines Weihnachtsmarktes, sagte Fleischhauer. Nicht nur in Moers, sondern auch in anderen Städten. Laut Fleischhauer hatten Vertreter anderer Städte die Kirmes MoFun besucht.