Moers. In einer WDR-Umfrage zum digitalen Lernen schneidet die Stadt Moers schlecht ab. Dabei gibt es viele Initiativen – und viel Fördergeld.
Zum Start ins neue Schuljahr wird die Stadt Moers mit schlechten Werten beim digitalen Lernen konfrontiert. Laut einer Umfrage des Westdeutschen Rundfunks (WDR) schneidet sie in vielen Kategorien unterdurchschnittlich ab.
Auf die WDR-Umfrage zum digitalen Lernen an NRW-Schulen aus diesem Juli haben 309 von 396 Kommunen geantwortet, darunter auch Moers. Demnach liegen viele Daten unter dem Durchschnitt. So gibt es laut Umfrage in Moers 1,2 Tablets pro 100 Schüler (Landesdurchschnitt: 7,8). Bei den Laptops liegt Moers bei 1,3 je 100 Schüler (Schnitt: 3,3).
Ausgaben pro Schüler sind überdurchschnittlich
Bei Desktoprechnern kommt Moers auf 9,3 (10,4) je 100 Schüler, und bei den Whiteboards (digitale Schultafeln) liegt der Schnitt in Moers bei 0,5 je 100 Schüler. Im Land sind es durchschnittlich 1,2. Allein bei den Ausgaben je Schüler fürs digitale Lernen liegt Moers mit 64,06 Euro über dem Schnitt der Umfrage (57,10 Euro).
Über die Initiativen beim digitalen Lernen hatte die Stadt erst Ende Mai im Schul- und Sportausschuss informiert. Die dort präsentierten Zahlen sind mit denen der Umfrage nicht vergleichbar, geben aber einen Einblick in die digitalen Handlungsfelder für Schulen.
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Demnach steht in den Grundschulen bisher jeweils ein IT-Raum (mit durchschnittlich 16 PC, Beamer und Drucker), ein PC pro Klasse, ein Notebook, ein mobiler und ein fest installierter Beamer zur Verfügung. Jetzt soll erweitert werden, und zwar um einen weiteren Computer pro Klasse und 24 Tablets pro Zug. Bei weiterführenden Schulen kommen derzeit auf einen Computer zwölf Schüler.
Für die weitere Ausstattung standen bisher 3 Euro pro Schüler zur Verfügung. Jetzt soll so erweitert werden, dass künftig acht Schüler auf einen Computer kommen und sechs Euro für weitere Ausstattung zur Verfügung stehen.
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Der 2014 beschlossene Standard, so die Mitteilung im Schulausschuss Ende Mai, sei in allen Schulen erreicht worden. Der Ausbau auf die neuen Standards werde bis ins Jahr 2025 dauern. Helfen sollen dabei Gelder aus den beiden Förderprogrammen „Gute Schule 2020“ und dem Digitalpakt Schule (2019 – 2024). Beim Digitalpakt Schule erwartet die Stadt bis Ende kommenden Jahres die Überweisung des gesamten Budgets in Höhe von 4.355.558 Euro.
Olaf Finke (Fachbereich Schule) stellt die WDR-Daten infrage: „Zum Beispiel sind die Aufwendungen pro Schüler nicht so hoch gewichtet wie die Zahl der Tablets.“ Die Daten seien der Stand Anfang 2020.
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