Kamp-Lintfort. Der Pendelverkehr zur Laga ist Samstag gestartet. Verkehrsminister Hendrik Wüst und Bürgermeister Christoph Landscheidt empfingen den ersten Zug.

Es war 9.34 Uhr am Samstagmorgen, als die Regionalbahn (RB) 31 den Haltepunkt Süd an der Kattenstraße erreichte. Acht Minuten später als eigentlich auf dem Fahrplan steht. Grund für die Verspätung: Eine fehlende Signalfreigabe in Moers-Rheinkamp. Der Zug musste so lange stehen bleiben, bis es grünes Licht für die Weiterfahrt gab. Doch die Verzögerung nahmen die wartenden Fahrgäste und die Vertreter aus Politik und den Verkehrsgesellschaften gerne in Kauf. Schließlich war es die Jungfernfahrt der Niederrheinbahn, die ab sofort als Wochenend- und Feiertagspendelverkehr zwischen Duisburg und Kamp-Lintfort unterwegs ist.

Ein Begrüßungsschild für die erste Bahn darf natürlich nicht fehlen.
Ein Begrüßungsschild für die erste Bahn darf natürlich nicht fehlen. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

„Nach Jahren der Planung, Monaten des Bauens und Tagen der Hoffnung, freue ich mich, dass die Bahn ihre Jungfernfahrt nun gemeistert hat“, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt zufrieden. Gemeinsam mit dem nordrhein-westfälischen Verkehrsminister Hendrik Wüst, dem Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer, Gabriele Matz vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Peter Ulmer, Regionalleiter der Nordwestbahn, Herbert Häner von der Niederrheinbahn GmbH und Hochschulpräsident Oliver Locker-Grütjen, empfing Landscheidt die erste Bahn.

In sechs Wochen wurde die Strecke zwischen Moers-Rheinkamp und Kamp-Lintfort fit für den Pendelverkehr zur Laga gemacht

Innerhalb von sechs Wochen wurde die über sieben Kilometer lange Strecke zwischen Moers-Rheinkamp und Kamp-Lintfort komplett saniert und an der Kattenstraße in Kamp-Lintfort ein neuer Bahnsteig gebaut. „Stellenweise war es knapp, aber wir haben immer daran geglaubt, dass es klappt“, sagte Herbert Häner. Für den fünfmonatigen Pendelverkehr wurden keine Bänke aufgestellt und kein Haltestellendach installiert. Bewusst habe man darauf verzichtet, um potenziellen Vandalismus zu verhindern. https://www.nrz.de/staedte/moers-und-umland/kamp-lintfort-niederheinbahn-kann-ab-16-mai-durchstarten-id229066131.html

Gabriele Matz, VRR, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, René Schneider, SPD-Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen, Bürgermeister Christoph Landscheidt, und Herbert Häner, Geschäftsführer Niederrheinbahn GmbH, von links, begrüßen die erste Bahn am Haltepunkt Süd in Kamp-Lintfort.
Gabriele Matz, VRR, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, René Schneider, SPD-Abgeordneter des Landtags Nordrhein-Westfalen, Bürgermeister Christoph Landscheidt, und Herbert Häner, Geschäftsführer Niederrheinbahn GmbH, von links, begrüßen die erste Bahn am Haltepunkt Süd in Kamp-Lintfort. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

„Der Pendelbetrieb ist ein schöner Vorgeschmack auf die Reaktivierung der Schienenstrecke“, betonte auch Verkehrsminister Wüst. „Kamp-Lintfort ist die drittgrößte deutsche Stadt ohne eigenen Schienenanschluss. Das werden wir so schnell wie möglich ändern und als Land den Neubau eines neuen Stellwerks zusätzlich zu den eigentlichen Kosten der Reaktivierung mit 12,33 Millionen Euro unterstützen, um die Reaktivierung neun Jahre früher zu ermöglichen.“

So groß die Freude über die temporäre Zugverbindung ist, so wussten auch alle Beteiligten am Samstag, dass zum Ausruhen nun keine Zeit bleibt. Sie betonten, genauso konstruktiv und zielstrebig weiter machen zu wollen, um möglichst bald auch an Werktagen einen Zugverkehr im Regelbetrieb der Linie RE 44 zwischen Bottrop und Kamp-Lintfort zu realisieren.

Am Wochenende und an Feiertagen fährt der Zug

Bis zum 11. Oktober, also bis zum letzten Tag der Landesgartenschau, fahren die Züge der Linie RB 31 aber erst einmal immer samstags, sonntags und an Feiertagen von 8.43 Uhr bis 19.43 Uhr stündlich vom Duisburger Hauptbahnhof zum neuen, barrierefreien Haltepunkt Kamp-Lintfort Süd. Zurück nach Duisburg geht es immer im Stundentakt von 9.32 Uhr bis 20.32 Uhr. Die Fahrtzeit beträgt rund 45 Minuten.

Abgesehen von der kleinen Verspätung, hat die erste Fahrt am Samstag aber problemlos geklappt, das bestätigten die Fahrgäste. „Wir wurden in der Bahn sogar zur ersten Fahrt auf dieser Linie begrüßt“, erzählte ein Fahrgast. Am Haltepunkt Süd stiegen derweil die wartenden Gäste in Richtung Duisburg wieder ein. Ein kurzer Pfiff und schon setzte sich die RB 31 für ihre zweite Fahrt in Bewegung.

>>>Fahrkarten und Fahrplan
Fahrkarten gibt es in allen Vorverkaufsstellen und Kundencentern der Verkehrsunternehmen und an den Ticketautomaten im VRR-Gebiet. In Kamp-Lintfort und Moers entsprechend in den Kundencentern der Niag. Kamp-Lintfort: Kamperdickstraße 4, Moers: Neuer Wall 10.

Es gilt der VRR-Tarif. Der Sonderfahrplan ist auf der Homepage der Nordwestbahn unter www.nordwestbahn.de, und in den digitalen Auskunftsmedien www.bahn.de und www.mobil.vrr.de abrufbar.