Moers. Im November vergangenen Jahres ist an der Homberger Straße in Moers ein Mann niedergestochen worden. Der Prozess beginnt. Drogen waren im Spiel.

Ein halbes Jahr nach der Massenschlägerei mit tödlichem Ausgang an der Homberger Straße kommt es jetzt zum Prozess. Angeklagt sind fünf Männer. Um in der Corona-Pandemie im Gerichtssaal die Abstände wahren zu können, ist der Prozess gegen den Hauptangeklagten abgetrennt und auf den 6. Mai terminiert worden, erklärte eine Sprecherin des Landgerichts Kleve auf Anfrage. Angeklagt ist ein 24-jähriger Mann wegen Totschlags und Beteiligung an einer Schlägerei mit Todesfolge.

Der Vorfall hat sich am Abend des 9. November vergangenen Jahres vor einem Kiosk an der Homberger Straße nahe der Kreuzung Klever Straße ereignet. Laut Anklage hat das spätere, aus Castrop-Rauxel stammende Todesopfer in Begleitung eines Bekannten vier Männern Drogen verkauft. Kurz danach sei es zum Streit um die Qualität der Drogen gekommen, in dessen Verlauf der Dealer und sein Freund die Gruppe auch körperlich attackiert hätten.

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Die vier Männer seien zunächst geflüchtet, heißt es weiter, seien dann aber zurückgekommen und mit einem Messer und einem Teleskopstab bewaffnet gewesen. Zudem hätten sie jetzt einen Hund dabeigehabt. Bei dem folgenden Angriff auf das mutmaßliche Dealer-Duo hat der angeklagte 24-Jährige laut Staatsanwaltschaft zweimal mit einem Messer auf den 23 Jahre alten Drogenverkäufer eingestochen. Ein Stich sei tödlich gewesen.

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Während der Hauptangeklagte in Untersuchungshaft saß, waren die vier anderen Beteiligten – unter ihnen der damalige Begleiter des Opfers – seit Anfang Februar auf freiem Fuß.

Der Haftbefehl blieb zwar bestehen, sie wurden aber von der Haft verschont, weil die Staatsanwaltschaft bei ihnen keine Fluchtgefahr annimmt. Sie sehen nun einem Prozess wegen Beteiligung an einer Schlägerei mit Todesfolge entgegen. (wit)