Am Niederrhein. Die Corona-Regeln haben auch in den Autohäusern am Niederrhein ihre Spuren hinterlassen. In einer Sparte sind die Aussichten besonders schlecht.
Fünf Wochen geschlossen – für ein Wirtschaftsunternehmen ist das eine Ewigkeit. Zu den ersten Firmen, die den Shut-Down wieder verlassen dürfen, gehören die Autohändler. Montag geht es los. Doch der Wagenkauf mit Corona wird anders als früher.
Doch erst mal ist man bei Mercedes Nühlen in Moers froh, dass es weitergeht. Das Autohaus an der Ruhrorter Straße hat sich auf die veränderte Situation eingestellt: „Das Corona-Virus wird uns alle noch lange begleiten“, weiß Serviceleiter Roland Packhäuser, der hofft, dass die Kunden „nicht allzu viel Kaufzurückhaltung üben“.
Der Verkaufsraum ist groß, „außerdem haben wir ja keine Frequenz wie ein Supermarkt“. Andererseits gilt auch bei Nühlen: Distanz halten. Am Empfangs-Counter und an den Schreibtischen wurden die Abstände markiert, die Stühle entsprechend zurückgesetzt.
„Unsere Verkäufer sitzen also am Tisch und die Kunden ein Stück davon entfernt“, erklärt Packhäuser und flachst: „Sieht ein bisschen lustig aus.“ Und wenn ein Verkäufer dem Kunden das Auto vorstellt, müsse die Distanz gewahrt bleiben. Wie bei der Übergabe des Wagens: Entweder steckt der Schlüssel schon, „oder wir legen ihn auf den Tisch und der Kunde nimmt ihn an sich.“
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Zudem werden Lenkrad, Schaltknauf, Armaturen, Griffe und Schaltflächen desinfiziert. Handschuhe werden die Nühlen-Verkäufer allerdings nicht tragen: „Da halten wir es mit den offiziellen Empfehlungen: Hände waschen ist effektiver“, sagt Packhäuser.
Während das Gros des Verkaufspersonals in den letzten Wochen in Kurzarbeit war, ist die Arbeit in der Nühlen-Werkstatt weiter gegangen. Online und per Telefon hat das Unternehmen auch einige Autos verkauft. Roland Packhäuser: „Das hat den Verlust aber längst nicht ausgleichen können.“
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Distanz steht auch im Autohaus Espey in Kamp-Lintfort im Mittelpunkt aller Planungen. „Wir haben viel Platz im Autohaus“, sagt Geschäftsführerin Stefanie Kluge. Am Anfang der Krise, berichtet Kluge, sei viel interne Organisation erforderlich gewesen, um die Corona-Regelungen einhalten zu können. Schwierig sei auch die Phase gewesen, in der die Zulassungsbehörde schließen musste.
Auch bei Espey ist der Werkstattbetrieb in den vergangenen Wochen weitergelaufen, hinzu seien – nach Vereinbarung – einzelne Kundentermine gekommen, berichtet Kluge. Trotzdem: „Es ist eine Grenzerfahrung.“ Für den kommenden Montag erwartet Kluge nicht gleich einen Ansturm im Showroom: „Viele müssen sich erst neu orientieren, es wird sicher ruhig losgehen.“
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Wenig Grund zu Optimismus hat zurzeit Axel Czeczor. Seit 25 Jahren verkauft, vermietet und wartet er in Neukirchen-Vluyn Wohnmobile unter dem Label Niep-Mobil. „Ich glaube nicht, dass das Geschäft mit Vermietung und Verkauf in diesem Sommer noch anzieht“, sagt Czeczor und hofft auf steigende Nachfrage ab Herbst. Grundsätzlich geht er aber davon aus, dass das Geschäft wieder stark zunimmt.