Moers. Am kommenden Donnerstag soll der Schulbetrieb in Moerser Schulen wieder aufgenommen werden – immer noch sind viele Fragen zu klären.
Ein Zollstock gehört nicht zu den üblichen Arbeitsgeräten eines Lehrers. Jetzt schon. Am Donnerstag morgen ist Astrid Czubayko-Reiß mit einem Zollstock im Grafschafter Gymnasium in Moers unterwegs gewesen. Die Schulleiterin hat die Größe der Klassenräume vermessen, um zu ermitteln, in welchen Räumen Schüler und Lehrer am besten Abstand halten können.
Die Vorbereitung auf die Rückkehr der ersten Schüler nach der wochenlangen Corona-Pause läuft auf Hochtouren. Am kommenden Donnerstag soll der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden. Zuerst sind die Schülerinnen und Schüler an der Reihe, die in diesem Schuljahr ihre Abschlussprüfungen machen. Am Grafschafter Gymnasium sind es 80 Abiturienten, die am 12. Mai in die Prüfungen gehen. Für sie und das Kollegium erstellen Astrid Czubayko-Reiß derzeit einen Stundenplan.
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Auch die anderen Innenstadt-Gymnasien kommen hier ins Spiel, denn das Grafschafter, Filder Benden und Adolfinum bieten einige Leistungskurse gemeinsam an. Ein anderes Thema sind die älteren und kranken Lehrer, die nicht in die Schulen dürfen. An der Heinrich-Pattberg-Realschule, die nächste Woche 105 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 erwartet, fallen zehn Lehrer für die Unterrichtsplanung im Hause aus, berichtet Schulleiter Thomas Urner: „Das sind 15 bis 20 Prozent unseres Kollegiums.“
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Sie werden den Unterricht von zu Hause aus unterstützen. Urner geht davon aus, dass die Realschule die Abschlussklassen mit üblicherweise 28 bis 30 Schülern dritteln wird. Aber eine Woche vor dem Neustart ist vieles offen, beispielsweise welche Fächer in der kurzen Zeit bis zu den Prüfungen unterrichtet werden: „Alle Schulen warten auf die Durchführungsverordnung des Ministeriums“, sagt der Pädagoge.
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Bei aller Improvisation findet Urner wichtig, dass es wieder losgeht. Zu klären ist auch noch die Hygiene. Die Realschule hat in allen Klassenräumen Waschbecken sowie Seifen- und Handtuchspender. Selbstverständlich ist das nicht.
Am Grafschafter Gymnasium etwa gibt es sie im Altbauteil nicht. Am heutigen Freitag steht bei Astrid Czubayko-Reiß auch deshalb eine „Hygiene-Begehung“ mit einem Vertreter des Schulträgers an. Die Stadt scheint bei der Materialmenge eine gute Note verdient zu haben. Das Zentrale Gebäudemanagement hat frühzeitig ein großes Kontingent an Flächendesinfektionsmitteln gesichert, berichtet ein Sprecher der Stadt. Auch Seife und Papierhandtuchspender seien vorhanden.