Moers. Coronakrise: Am kommenden Montag dürfen auch in Moers die meisten Geschäfte wieder öffnen. Im Mittelpunkt stehen wichtige Maßnahmen.

Rund vier Wochen waren die meisten Geschäfte in der Moerser Innenstadt wegen der Coronakrise geschlossen. Jetzt bereiten sich Einzelhändlerinnen und -händler auf den Neustart am kommenden Montag vor. Eine große Rolle spielen dabei die Regelungen für Beschäftigte und Kunden.

„Wir freuen uns auf den Kontakt mit den Kunden“, sagt zum Beispiel Kathrin Olzog. Ihre Barbara-Buchhandlung hat in den vergangenen Wochen einen Abhol- und Lieferservice eingerichtet, den viele Kunden gern in Anspruch genommen haben: „Zum Teil haben die Menschen abends angerufen und hatten am nächsten Morgen das gewünschte Buch. Der Service hat uns am Leben gehalten.“

Lieferservice soll es in der Barbara-Buchhandlung weiter geben

An die 100 Bestellungen täglich hat es gegeben, Olzog und ihr Team konnten sogar ohne Kurzarbeit auskommen. Künftig wird es den Lieferservice noch dreimal die Woche geben. Was sich in der Krise bewährt hat, ist auch für bessere Zeiten gut.

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Die besseren Zeiten beginnen am nächsten Montag, aber, sagt Kathrin Olzog: „Dass wir jetzt wieder öffnen, ist fast so ungewohnt wie die Schließung im März.“ Ungewohnt dürften für Kunden auch die Schutzscheibe an der Kasse und das Desinfektionsmittel am Eingang sein. Für die notwendigen Investitionen in dürren Zeiten hat Olzog die Soforthilfe genommen, zwei Kunden dürfen ab Montag gleichzeitig ins Geschäft.

In der Villa Wölkchen ist das noch schwieriger. Mit Blick auf die kleine Ladenfläche darf zunächst jeweils nur ein Kunde das Geschäft betreten, wie Achim Reps von der Villa Wölkchen mitteilt.

Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes verspürt „Durchatmen“

Die Zeit der Schließung sei hart gewesen: „Die Hasen haben immer traurig von drinnen nach draußen geguckt.“ Ob die Schließung bleibende Folgen hinterlässt, wird sich laut Reps erst noch zeigen: „Die Frage ist, wie stark das Virus das Denken der Menschen beeinflusst hat.“

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Von Thomas Wittenschläger und Sonja Volkmann

Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein mit Sitz in Moers, verspürt in weiten Teilen der Branche jedenfalls ein „Durchatmen“. Bommann hofft, dass die Menschen ab Montag wieder in die Geschäfte kommen: „Ich glaube, die Leute kommen gern, und sie werden sich auch an die Auflagen halten. Der Handel kann eine neue Wertschätzung erfahren, weil viele in den vergangenen Wochen gemerkt haben, was ihnen fehlt.“

Wie viele Geschäfte wegen der Obergrenze von 800 Quadratmetern noch nicht öffnen dürfen, kann Bommann nicht sagen, die letzte Übersicht dazu liegt zehn Jahre zurück. Positiv sei zu bewerten, dass nachträglich auch Möbelhäuser zugelassen seien. Teilöffnungen seien dagegen untersagt.