Neukirchen-Vluyn. Der Tuchkünstler Jens J. Meyer will große Segel zwischen den Fördertürmen auf Niederberg in Neukirchen-Vluyn setzen – vielseitig nutzbar.
Die Landesgartenschau 2020 (LaGa) in der Nachbarstadt Kamp-Lintfort will bekanntlich auch Neukirchen-Vluyn dazu nutzen, um für sich zu werben. Man werde die Stadt „im hellsten Licht“ erscheinen lassen, versprach Bürgermeister Harald Lenßen am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss.
Dies soll insbesondere vom 15. bis 21. Juni gelten. Neukirchen-Vluyn wird dann die Hauptrolle im Wir-4-Pavillon und auf der dazu gehörenden Außenfläche spielen. Mit welchen Pfunden die Stadt dann im einzelnen wuchern, welches Alleinstellungsmerkmal sie präsentieren will, steht noch nicht fest. Die Verwaltung ist mit vielen Vereinen und mit Unternehmen der Stadt im Gespräch, sagte Lenßen. Das Programm werde man rechtzeitig und „auf allen Kanälen“ bekannt machen. Ziel ist, die LaGa-Gäste zu einem Wiederholungsbesuch in die Region und nach Neukirchen-Vluyn zu locken.
Nicht zuletzt dafür ist das Projekt „Flunen, Flachs und Flöze – Alles im Fluss!“ erdacht worden, mit dem sich die Stadt erfolgreich bei einem Förderprogramm des Landes beworben hat. Der Bewilligungsbescheid von NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach, der Ende Januar im Rathaus eingetroffen ist, ermöglicht zehn zeitlich befristete Installationen in der ganzen Stadt. Einer der Künstler steht bereits fest: Es ist Jens J. Meyer, ein „international agierender Tuchkünstler“, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt. Er wird zwischen den ehemaligen Fördertürmen auf Niederberg große Segel setzen, die farblich illuminiert und als Projektionsflächen für historische Fotos genutzt werden können. Meyer und weitere Künstler werden bei ihren Installationen Impulse aufnehmen, die unter anderem aus einer Online-Befragung der Bürger kommen sollen. Darüber hinaus sind Projekte der Dorfmasche in der Planung. Sie will Mohnblüten- und Flachsblütenfelder häkeln und stricken (die NRZ berichtete).
Auch interessant
Was die Politik auch eine Woche nach Aschermittwoch und darüber hinaus beschäftigt, ist der Rosenmontagszug, konkret der Auftritt von rund 1500 alkoholisierten Jugendlichen am Ende der Karawane. „Es waren deutlich mehr als im Jahr davor“, sagte Elke Buttkereit (SPD) und warnte: „Das ufert aus und wird zu einer großen Gefahr für unseren schönen Zug, wenn wir das nicht in den Griff bekommen.“ In Holderberg sei der Karnevalszug unter anderem wegen solcher Vorfälle eingestellt worden, in Rheurdt jahrelang ausgefallen. Allerdings dürfe man die Karnevalsvereine mit dem Problem nicht allein lassen, forderte Buttkereit. Veranstalter, Stadt und Ordnungskräfte müssten deshalb an einen Tisch.