Moers. Seit Jüngstem gibt es in Moers eine weitere Bahnlinie: Der RE 44 fährt über Duisburg nach Bottrop. An zwei Stationen bei Moers hält er nicht.

Am Montag ist die Bahnlinie RE 44 in Moers gestartet. Die neue Anbindung soll – bis Duisburg parallel zur Streckenführung der RB 31 – für eine bessere Anbindung sorgen. Wir haben die Strecke getestet.

Am Morgen kündigt der Fahrplan die Abfahrt auf Gleis eins an, die Infotafel am Bahnsteig nennt Gleis vier. Ein kurzer Gleiswechsel, dann fährt die Nordwestbahn pünktlich um 7.47 Uhr ab. Rund 20 Fahrgäste sitzen zu diesem Zeitpunkt in dem einstöckigen Waggon des RE44, auf dem Weg zur Arbeit oder zu Schulungen. Manche schauen aus dem Fenster, andere aufs Handy, es ist leise.

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Laut Pendleratlas NRW pendelten 2018 rund 30.469 Personen aus Moers heraus. Mit Blick auf die Bahn war das Angebot bis dato sehr gering: Es fuhr nur die Linie RB31 der Nordwestbahn („Der Niederrheiner“), und das im vergangenen Jahr auch nicht sehr zuverlässig. Die neue Regionalexpress-Linie muss sich unter Pendlern vermutlich erst noch herumsprechen. In Relation zu den Moerser Pendlerzahlen sieht es beim Test in der Bahn an diesem Morgen sehr leer aus.

Der RE 44 von Moers nach Bottrop ist an diesem Morgen nicht voll

„Verkehrstechnisch kommt man überall hin aus Moers, aber das ist auf jeden Fall eine Entlastung, so voll wie die anderen Züge bis 9 Uhr sind“, berichtet Alexander Fischer. Er ist auf dem Weg zu einer Schulung in Oberhausen und freut sich über die neue Anbindung: „So kann ich immer drin bleiben.“

Um dem Berufsverkehr auf der Straße zu entkommen, wäre die Bahn eine gute Alternative. Barbara Matten ist auf dem Weg von Moers nach Stuttgart und sagt: „Ich bin extra nicht mit dem Auto nach Duisburg gefahren.“ Für ihre Reise hat sie die Strecke herausgesucht und war überrascht über die direkte Anbindung. „Moers hat relativ viele Einwohner, das ist bestimmt eine Entlastung für den Straßenverkehr.“

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Sechs Stationen sind es bis Bottrop, 38 Minuten. An diesem Morgen steigen die meisten Personen in Duisburg ein und in Oberhausen wieder aus. Ein kurzer Aufenthalt, dann geht es dort mit fünf Minuten Verspätung weiter. Ankunft am Bottroper Hauptbahnhof um 8.27 Uhr, zwei Minuten verspätet, die letzten vier Passagiere steigen aus. Die Fahrt war schnell und unproblematisch.

RE 44: Ankunft in Moers mit fünf Minuten Verspätung

Aber das ist, gerade auf dem Weg von Moers nach Duisburg, nicht immer so. Unter den Passagieren sind auch Dauerpendler. Manche haben im Blick auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit negative Erfahrungen gemacht und berichten, dass Züge auf der Strecke ausfallen. „Ich habe die Hoffnung, dass man dann auf die neue Verbindung zurückgreifen kann“, erzählt Katja Diemer.

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Die Fahrt zurück ist ebenfalls ruhig. Es sitzen deutlich weniger Personen im Zug als auf der Hinfahrt. Erst kurz vor Rheinhausen wird das ruhige Treiben unterbrochen. Eine Durchsage verkündet: „Dieser Zug hält nicht mehr in Rumeln und Trompet.“ Im Gegensatz zur Regionalbahn RB31; aber die neue Linie RE44 ist ja auch ein „Regionalexpress“...

Vereinzelt macht sich Unmut breit, eine Person steigt verärgert an der nächsten Station aus, dann geht es weiter. Um 9.16 Uhr fährt der Zug wieder – auf Gleis vier – in Moers ein.

Fazit: Fünf Minuten verspätet, aber bequem am Ziel.