Moers. Mit dem neuen Fahrplan wurde in Moers eine bestehende Verbindung halbiert. Ein Pendler schildert heftige Situationen auf dem Weg nach Duisburg.
Vor genau einer Woche trat der neue Fahrplan der Deutschen Bahn in Kraft. Und es dauerte nur wenige Minuten, bis sich Fahrgäste über die Fahrplanumstellung und die damit einhergehenden Veränderungen beim regionalen Schienenverkehr ärgerten. Bereits einen Tag später machte ein Leser seinem Ärger Luft. Er pendelt beruflich morgens um 6.56 Uhr mit der RB31 von Moers nach Duisburg, um von dort einen Anschlusszug zu erreichen. Mit der Fahrplanumstellung lässt der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) einen zusätzlichen Zug auf der Linie RB31 fahren, und zwar um 7.12 Uhr.
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Mehr Züge bedeuten auch mehr Platz für die Fahrgäste, sollte man meinen. Im Fall der RB31 trifft das allerdings nicht zu. Denn während man einen zusätzlichen Zug auf die Schienen gesetzt hat, hat man die Kapazität des 6.56-Uhr-Zuges halbiert – von so genannter Doppeltraktion auf Einfachtraktion. So hat man die gleiche Kapazität wie vor der Fahrplanumstellung, allerdings auf zwei Züge verteilt. Das hat zur Folge, dass der Zug noch vor seinem Halt in Rumeln laut Leser aus allen Nähten platzt, weitere Passagiere am Zusteigen gehindert werden und dadurch ihre Anschlusszüge in Duisburg verpassen.
Deshalb stelle sich die zusätzliche Fahrt als „riesige Mogelpackung dar“, so der Leser, der den jetzigen Zustand unhaltbar nennt und die Vermutung hegt, dass im Vorfeld „keine Bedarfsplanung stattgefunden“ habe.
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Die Nordwestbahn, die die Züge im Auftrag des VRR bereitstellt, bestätigt auf NRZ-Nachfrage die Rasur des frühen Zuges auf die halbe Kapazität. Dies habe der VRR mit der Fahrplanumstellung bestellt, sagt eine Sprecherin der Nordwestbahn. Der Grund: Bald soll auf der Strecke auch der Regionalexpress 44 (RE44) verkehren und für Entlastung sorgen. Allerdings werde es erst im April soweit sein, so die Sprecherin weiter. Warum der VRR bis dahin zumindest um 6.56 Uhr nicht in Doppeltraktion weiterfährt, konnte nicht geklärt werden. Der VRR meldete sich auf Nachfrage nicht.