Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort soll zur Landesgartenschau ab April einen Bahnanschluss bekommen. Die geplante Regionalexpress-Verbindung kommt jedoch später.
Zur Landesgartenschau 2020 in Kamp-Lintfort, die am 17. April beginnt, wird es auch einen Bahnanschluss geben. Das haben die Stadt Kamp-Lintfort, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zusammen mit Deutscher Bahn, NRW-Landesregierung und der Niederrheinbahn GmbH verkündet.
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An Wochenende und an Feiertagen sollen ab dem 18. April Züge zwischen Moers und Kamp-Lintfort fahren. Im Februar gab es mehrere Treffen, an deren Ende schließlich Hindernisse aus dem Weg geräumt werden konnten. „Wir freuen uns, den Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintfortern sowie den Besuchern der Landesgartenschau einen Vorgeschmack auf die spätere Bahnanbindung bieten zu können“, erklärte Bürgermeister Christoph Landscheidt.
Provisorischer Bahnsteig an der Kattenstraße
Die Züge sollen auf den bisherigen RAG-Schienen fahren. Der Oberbau muss allerdings kurzfristig dafür ‘fit’ gemacht werden; 1,5 Millionen Euro wird die Niederrheinbahn GmbH investieren, berichtete Landscheidt. Auch der Haltepunkt der Züge an der Kattenstraße am südlichen Ende des Laga-Geländes muss noch gebaut werden - als Provisorium ohne Dach, hieß es bei der Stadt. Zeitlich sei das noch zu schaffen, hieß es.
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Knackpunkt sind jedoch nicht Bahnsteig und Schienen, sondern die Einmündung der Strecke auf die Bahnstrecke Moers-Xanten: Dort fehlt eine Schleife, deshalb müssten Züge von und zur Lage rangieren. Dafür aber gelten besondere Regeln und Sicherheitsanforderungen, heißt es bei der Deutschen Bahn.
Regionalexpress-Anbindung von Kamp-Lintfort soll 2026 kommen
Dass Kamp-Lintfort tatsächlich mit einer Regionalexpress-Linie an das Bahnnetz angeschlossen wird, steht ebenfalls fest. Der Regelbetrieb wird nun für das Jahr 2026 angepeilt, berichtete NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst. Die dafür vorgesehene Linie RE44 wurde zum jüngsten Fahrplanwechsel im vergangenen Dezember aus der Taufe gehoben und verkehrt inzwischen zwischen Bottrop und Moers. Bis nach Kamp-Lintfort kommen von Moers aus weitere zehn Streckenkilometer hinzu.
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Das größte Bauvorhaben werde sich zur Laga indes nicht verwirklichen lassen: Ein Stellwerk, damit die Züge von der Strecke Moers-Xanten nach Kamp-Lintfort einbiegen können, ohne das der Triebfahrzeugführer aussteigen und zum Fahrplatz am anderen Kopfende des Zuges wechseln muss. Die Deutsche Bahn habe das ursprünglich für das Jahr 2035 vorgesehen, nun also werde 2026 angepeilt.
Bis zu 100 Jahre alte Technik der Strecke muss erneuert werden
In den kommenden Jahren sollen insgesamt 18 Millionen Euro investiert werden, um die zum Teil 100 Jahre alte Technik an der Bahnstrecke zu erneuern, teilte der VRR mit. „Kamp-Lintfort ist die drittgrößte Stadt im VRR ohne eigenen Bahn-Anschluss“, heißt es im NRW-Verkehrsministerium.
Der geplante Endbahnhof Kamp-Lintfort soll am Parkplatz der Hochschule Rhein-Waal liegen. (dae)