Neukirchen-Vluyn. Es war das Jahr der großen Klimadiskussionen in Neukirchen-Vluyn. Im Sommer ist der Klimanotstand ausgebrochen. Auch über anderes wurde gezankt.
Die Jugend hat ein Zeichen gesetzt: Am Klimathema führte 2019 kein Weg vorbei.
Dass sie in diesem Jahr zu einer wichtigen Umwelt-Aktivistin werden sollte, hat sich Antonia Leffers vermutlich im vergangenen Winter auch nicht träumen lassen. Die Gymnasiastin gehört zum engeren Orga-Team von Fridays for Future.
Die jungen Leute haben etliche Aktionen in der Stadt durchgeführt, von denen die einen mehr, die anderen weniger gut besucht waren. Aber eines haben die Aktivisten auf kommunaler Ebene geschafft: Die Politik schaut auf sie.
Besonders die Grünen haben vom Rausch der Greta-Bewegung profitiert. Immerhin haben sie zusammen mit der SPD und mit NV Auf geht’s dafür gesorgt, dass im Sommer in Neukirchen-Vluyn der Klimanotstand ausgerufen worden ist.
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Und wenn auch die Sommerferien vergehen mussten, bis sich ansatzweise herauskristallisiert hat, was Stadt und Politik nun mit diesem Notstand anstellen sollten – fortan sollte jede Entscheidung vor dem Hintergrund der Klimaverträglichkeit abgewogen werden.
Das führte zuweilen zu kuriosen Diskussionen in den politischen Gremien. So wurde unter anderem darüber beratschlagt, ob die Verwaltung überhaupt ein neues Winterstreufahrzeug würde kaufen dürfen.
In anderer Umwelt-Hinsicht gab es eine Niederlage. Für ein einheitliches Becherpfandsystem ließen sich kaum Betriebe begeistern. Moers hat einige Monate später vorgemacht, wie sich derartige Dinge umsetzen lassen. Dafür hat Neukirchen-Vluyn im Herbst das klimafreundliche Mobilitätskonzept beschlossen. Wesentlicher Streitpunkt: die Parkplätze entlang der Niederrheinallee in Vluyn.
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Noch bevor das Konzept vollständig auf dem Weg gebracht worden war, liefen die Verteidiger des Fahrbahnrand-Parkens Sturm. Welten prallten aufeinander, weil auf der anderen Seite Radfahrer gern noch mehr Platz zum Radeln hätten.
Eine gewisse Einigkeit lässt sich dafür wieder im gemeinsamen Unmut über den ÖPNV in ländlichen Regionen erkennen. Zu unattraktiv, zu teuer und zu unwägbar, ob die Busse pünktlich oder ob sie überhaupt fahren. Ein Königsweg, wie Busfahren zu einer echten Alternative zum Auto werden kann, muss noch gefunden werden.
Die Stadt will die Konzepte zu unterschiedlichen Themen bündeln und ist eine von 15 Kommunen, die als neue Teilnehmer in das Projekt „Global nachhaltige Kommune“ eingestiegen sind. Darauf ist die Stadtspitze mächtig stolz.
Weniger schön finden es Umweltschützer, dass wegen des Rußrindenpilzes im Frühjahr 800 Bäume im Zechenwäldchen und im Sommer 200 Bäume am Rayener Berg gefällt wurden. Immerhin ist die Hochstraße im Dorf wieder be-Baum-t.
Texte/Redaktion der Seite: Sonja Volkmann