Neukirchen-Vluyn. Neukirchen-Vluyn hat die Auszeichnung vom Bundesbildungsministerium und der Deutschen UNESCO-Kommission entgegengenommen. Das bedeutet was.
Die Stadt ist jüngst in Berlin für ihre Initiative für nachhaltige Bildung ausgezeichnet worden. NRZ-Redakteurin Sonja Volkmann hat mit Klimaschutzmanager Stephan Baur über die Projekte gesprochen.
Sie sind ausgezeichnet worden für die Initiative Bildung und Nachhaltige Entwicklung. Klingt sperrig. Was ist das genau?
Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz: BNE, heißt, den zukünftigen Generationen das Handwerkszeug an die Hand zu geben, wie man eine nachhaltige Entwicklung in den Städten forcieren kann. Das baut auf der Agenda 2030 auf, die aus 17 Zielen besteht, wie keine Armut, hochwertige Bildung, nachhaltige Städte und Gemeinden... BNE setzt darauf an, diese Ziele greifbar für die junge Bevölkerung zu vermitteln.
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Was wird konkret in Neukirchen-Vluyn gemacht?
Wir haben durch die Heinz-Trox-Stiftung Mittel bekommen, die wir fast 1:1 an die Bildungseinrichtungen weiterleiten können. Wir haben hierzu unterschiedliche Formate, etwa Entdeckertouren, Workshops oder auch Ausstellungen. Wenn die Schulen zum Beispiel Orte besuchen wollen, die mit den Zielen in Verbindung stehen und dafür einen Bus brauchen, fördern wir denen anteilig die Busfahrt. Der Asdonkshof bietet für Schulklassen entsprechende Führungen an und setzt sich insbesondere mit dem Thema Entsorgung auseinander. Da ist auch wieder die Kombination: Wir versuchen, das Programm, das wir aufgesetzt haben, mit ganz vielen lokalen Akteuren umzusetzen.
Im Sommer ist das Projekt Global nachhaltige Kommune gestartet. Was beinhaltet das und in welchem Zusammenhang steht es mit dem Konzept BNE?
Wir wollen als Kommune eine Strategie entwickeln, mit der wir uns zukünftig in den fünf Themenfeldern Ressourcenschutz und Klimaanpassung, gute Arbeit und nachhaltiges Wirtschaften, zukunftsfähige Gesellschaft, Mobilität und globale Verantwortung und eine Welt nachhaltig aufstellen wollen. Die Strategie soll alles, was wir im Moment machen, zusammenführen und einen roten Faden durch das Handeln der Kommune ziehen. BNE spielt damit rein, dass wir in der Zukunft die Themen der Agenda 2030 für uns als Kommune beantworten, aber auch Schülerinnen und Schüler mit auf den Weg nehmen wollen, und als Kommune gemeinsam in eine Richtung gehen.
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Was sind die nächsten Projekte?
Bei BNE wird Anfang des Jahres wieder der Ideenwettbewerb ausgelobt, bei die Bildungseinrichtungen sich auch mit externen Partnern bewerben dürfen für ein Projekt in Bezug auf nachhaltige Entwicklung. Wir hatten im vergangenen Jahr beispielsweise am JSG das Projekt der Solarbank, wir hatten das Schulzentrum, das sich einen großen Schulgarten hat fördern lassen, der im nächsten Jahr als Lernort einbezogen wird. Bei der nachhaltigen Kommune geht es morgen weiter mit der nächsten Steuerungsgruppensitzung.
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Nochmal zur Auszeichnung. Was ist das Besondere? Warum ist die Stadt so stolz?
Wir sind eine von 19 Kommunen, die insgesamt bundesweit ausgezeichnet worden sind. Wir sind bereits in Stufe 2/3 ausgezeichnet, zur nächsten Stufe müssen wir noch evaluieren und einen kommunalen Beschluss fassen. Durch die Unterstützung der Stiftung können wir Projekte umsetzen, die keine Pflichtaufgabe sind. Es gibt einen großen Mehrwert, wenn die Kommune den Schulen und Bildungseinrichtungen bei besonderen Themen zeigt, dass sie sie unterstützt. Das können nicht viele Kommunen.