Neukirchen-Vluyn. An der Gesamtschule in Neukirchen-Vluyn gibt es gerade Wissenswertes über virtuelles Wasser. Eine Frage: Wie viel verbraucht eine Kuh?

Es sieht ein bisschen aus wie ein Kinderspielzeug. Ist es aber nicht. Die Waage mit den hölzernen Tierfiguren ist Teil der Ausstellung „Virtuelles Wasser – Ich sehe Was(ser), was du nicht siehst“, die zurzeit gerade in der Gesamtschule zu sehen ist. Die rund 20 Exponate sollen verdeutlichen, dass der gemeine Durchschnittsmensch täglich weit mehr Wasser verbraucht, als er mit seinen drei Litern Trinkwasser aufnimmt. Virtuelles Wasser eben.

Lena, Sofie, Darleen und Noah sind Schüler an der Gesamtschule und haben sich bereits intensiv mit der Thematik befasst. Somit wissen sie auch, dass eine Weidekuh 21.829 Liter Wasser verbraucht, bis – Entschuldigung – ein Teil von ihr auf einem Teller landet.

Ein Plädoyer, weniger Fleisch zu futtern

Bei einer Kuh aus der Massentierhaltung werden bis zu diesem Moment rund 10.244 Liter verbraucht. Womöglich ein Hinweis, dass es aus ökologischer Sicht doch besser ist, Teile von dicht zusammengepferchten Tieren zu essen? Mitnichten, betonen die Schüler. Vielmehr ein Plädoyer, weniger Fleisch zu futtern. Bei ihnen zu Hause sei das auch so, sagen die vier.

Sieht aus wie Spielzeug. Ist es aber nicht.
Sieht aus wie Spielzeug. Ist es aber nicht. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

„Wir versuchen, auf die großen Problematiken in der Welt hinzuweisen“, sagt Lehrerin Bianca Kettler. Die Gesamtschule ist BNE-Schule, befasst sich also per se intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Die Ausstellung, die noch bis zum 21. November in der Gesamtschule Station macht, wird finanziert aus Mitteln der Heinz-Trox-Stiftung.

Aber zurück zum virtuellen Wasser: Zum Waschen, Kochen und Zähneputzen werden rund 120 Liter Wasser pro Tag verbraucht. In dieser Menge ist noch nicht berücksichtigt, was bei der Herstellung von Nahrungsmitteln und von Kleidung verbraucht wird. Hier spricht man laut Stadtangaben von rund 4000 Litern.

Um zu sensibilisieren, wie viel Trinkwasser beispielsweise für die Produktion eines T-Shirts verwendet wird, gibt es ebenfalls eine interaktive Station in der Ausstellung.

Zudem wird deutlich gemacht, welche enorme Menge Flüssigkeit allein dadurch verloren geht, dass ein Wasserhahn den ganzen Tag über vor sich hin tropft. In der Ausstellung gibt es auch etwas zu hören: Eine Kaffeebohne erzählt aus ihrem Leben. Wie sie gewachsen ist, gepflückt (glücklicherweise per Hand) und geröstet wurde und schließlich als Deko in einem Café landet.

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„Man merkt, dass das für eine jüngere Zielgruppe ist, aber der Verlauf ist nachvollziehbar“, sagen die Jugendlichen. Die Konsequenz bei ihnen: Sie schauen, dass sie nach Möglichkeit zu Hause fair gehandelten Kaffee kaufen.

Die Ausstellung soll auch aufzeigen, wie bereits kleine Handlungen helfen können, Wasser zu sparen. Sie ist jeweils am Donnerstagnachmittag öffentlich zugänglich. Gruppen können zu gesonderten Zeiten kommen. Angemeldete Schulklassen und Gruppen erhalten auf Wunsch eine Einführung in die Ausstellung.

Anmeldung per Telefon unter oder per E-Mail an: klimaschutz@neukirchen-vluyn.de