Moers. Nahe dem Mercator-Grundstück möchte das Krankenhaus ein Gebäude für seine Gesundheitsdienste hochziehen. Auch die Augenklinik Moers hat Interesse.
Während für das Grundstück des Mercator-Berufskollegs noch eine Anschlussnutzung gesucht wird (wir berichteten), sind die Planungen für ein benachbartes Gelände bereits weit vorangeschritten. So plant das St. Josef Krankenhaus auf der Fläche, die an die Xantener Straße und an die Straße An der Berufsschule grenzt und gegenüber dem Berufskolleg liegt, einen rund 4000 Quadratmeter großen Bau, in dem sich die Gesundheitsdienstleistungen der Klinik ansiedeln sollen. Das sagte St. Josef-Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus auf NRZ-Nachfrage. Die Planungen seien konkret: „Im kommenden Jahr möchten wir starten.“ Und nach NRZ-Informationen gibt es noch einen zusätzlichen Mieter: die Augenklinik Moers, die derzeit noch auf insgesamt vier Etagen an der Homberger Straße residiert.
Der Bauantrag soll schnell gestellt werden
Deren Geschäftsführer, Rüdiger Schilling, bestätigt das grundsätzliche Interesse der Augenklinik an dem neuen Standort. Es sei bereits länger bekannt, dass man neue Räume suche, so Schilling, der die jetzigen Klinikräume an der Homberger Straße „funktional, aber nicht weiter entwickelbar“ nennt. Durch das steigende Patientenaufkommen stoße man an Kapazitätsgrenzen und könne die Patientenströme auf insgesamt vier Etagen nicht mehr sinnvoll leiten. Der Geschäftsführer beziffert den räumlichen Bedarf auf 1300 bis 1500 Quadratmeter. Und mit dem Gebäudekomplex, den das St. Josef Krankenhaus auf eigenem Gelände entwickeln möchte, habe man ein „Objekt, bei dem die notwendigen Anforderungen gegeben sein könnten“, sagt Schilling betont zurückhaltend. Vor allem deshalb, weil noch zahlreiche Dinge zu klären sind, bevor das Projekt endgültig starten kann.
Zum einen feilt laut St. Josef-Geschäftsführer Ralf H. Nennhaus der Architekt noch an den notwendigen Plänen, um den Bauantrag bei der Stadt stellen zu können. Zum anderen fehlt noch die Unterschrift unter dem Vertrag, wer letztlich den Bau des Komplexes vollziehen wird. Man sei dazu in guten Gesprächen mit einem Bauträger, so Nennhaus weiter, ohne Namen zu nennen. Allerdings bestätigte der Moerser Apotheker und Immobilieninvestor Günter Krivec am Mittwoch auf Nachfrage sein Interesse, das Grundstück in Erbpacht zu erwerben, um dort den neuen Gebäudekomplex im Sinne des Krankenhauses hochzuziehen und zu vermarkten. Ähnlich waren Krivec und das St. Josef Krankenhaus auch beim Ärztehaus auf dem Klinikgelände vor rund zwei Jahren vorgegangen.
Mögliche Planungen für das Mercator-Gelände werden noch dauern
Alle drei Akteure zeigen Einigkeit in dem Vorhaben. Allerdings äußern sie sich zurückhaltend, solange nicht alle Fragen geklärt und die Unterschriften für das gesamte Projekt noch nicht geleistet sind. Nach NRZ-Informationen soll es aber im Januar soweit sein.
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Aufwendiger sind unterdessen die möglichen Planungen für das Grundstück des Mercator-Berufskollegs. Bekanntlich gehört der Großteil des Geländes dem Kreis. Ein Streifen entlang der Xantener Straße - eingekesselt zwischen Lehrerparkplätzen und Sportplatz - gehört dem Krankenhaus. Dazu gebe es noch keine konkreten Ideen, allerdings seien dort ein Demenzzentrum und ein Parkhaus denkbar, sagt Geschäftsführer Nennhaus. Dafür bräuchte man aber mehr Platz, als es das eigene Grundstück bislang hergebe. Zu diesem Zweck möchte Ralf Nennhaus mit dem Kreis über die Möglichkeit sprechen, den Lehrerparkplatz zu kaufen. Das sei aber Zukunftsmusik, so der Geschäftsführer. Eine mögliche Entwicklung des Areals komme erst „Mitte des nächsten Jahrzehnts“ in Betracht.
>>> Die Elternschule muss umziehen
Derzeit steht auf dem Grundstück, das das Krankenhaus überplanen möchte, noch die Elternschule. Dafür suche man auch noch ein dauerhaftes Ausweichquartier, sagt Ralf H. Nennhaus, der die Kurseinrichtung für Eltern am liebsten im Horstmannshof in Genend sehen würde. „Das ist eine schöne Vorstellung.“ Die Gespräche dazu liefen bereits, so Nennhaus, der auch den Austausch mit der Stadt in Bezug auf die Neuentwicklung des Geländes und mit dem Kreis als Ansprechpartner für das Areal des Mercator-Berufskollegs als sehr gut bezeichnet.