Neukirchen-Vluyn. In Neukirchen-Vluyn sollen Rahmenbedingungen für Niederberg angepasst werden, damit ein Investor weiter planen kann. Aber: Die CDU schießt quer.
Langsam und bedächtig rückt eine Realisierung eines kleinen CreativQuartiers auf Niederberg näher. Dort soll – wie berichtet – eine Mischung aus Unterhaltung, Musik, Nahversorgung, Gastronomie und Wohnen angesiedelt werden. Jürgen Tempelmann von der Ruhrstadt-Stiftung möchte investieren. Einen weiteren Schritt auf dem Planungsweg hat die Politik am Mittwochabend gemacht.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat beschlossen, die Rahmenplanung für das Gebiet anzupassen. Der ursprüngliche und bis heute gültige Rahmenplan ist aus dem Jahr 2006, wie aus den städtischen Unterlagen hervorgeht.
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Allerdings bedurfte es zur Umsetzung einer breiten Diskussion. Streitpunkt wieder einmal: der Einzelhandel. Die CDU-Fraktion, die sich schon in der Vergangenheit vehement für eine räumliche Begrenzung eines Nahversorgers auf der Fläche ausgesprochen hatte, mochte sich nicht mit den Ergebnissen einer ergänzenden Verträglichkeitsuntersuchung anfreunden. Diese sollte zum bestehenden Einzelhandelskonzept neue Erkenntnisse darüber liefern, wie groß ein Lebensmittelmarkt auf der Süd-Ost-Fläche sein darf, ohne dass er zentrenschädlich ist. Das Resultat vom Büro Junker & Kruse, das mit der Ermittlung beauftragt war: eine maximale Verkaufsfläche von 1200 qm ist möglich. Also rund 400 qm mehr.
Die CDU spricht mit dem Investor
Thomas Stralka (CDU) zog verschiedene Parameter der Untersuchung in Zweifel, unter anderem die fußläufige Erreichbarkeit von 600 Metern, die der Rechnung zugrunde liegenden 600 Arbeitsplätze in dem Gebiet sowie die Zahlen der Neubürger in den Wohngebieten.
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Richard Stanczyk und Günter Zeller (SPD) warben dafür, die städtebauliche Chance nicht zu zerreden, und FDP-Ratsherr Norbert Gebuhr sagte trocken: „Wir können dem Investor helfen, sein und unser Projekt umzusetzen, oder wir können ihm sagen: Bei uns geht das nicht, mach das lieber in Kamp-Lintfort.“ Die Grünen sprachen sich für eine Anpassung aus. Man müsse fragen, was man dafür bekäme, sagte Christian Pelikan. Und: „Also packen wir es jetzt an.“
Nach einer Pause enthielt sich die CDU, da man das Gespräch mit dem Investor in der Fraktion abwarten wolle, wie es hieß. Alle anderen stimmten dafür. Später am Abend wurden die Leitlinien für den Letter of Intent festgelegt, der nun von den Partnern Stadt /Tempelmann/ RAG MI unterzeichnet werden kann.