Neukirchen-Vluyn. Gisela Zwiener-Busch ist neue Leiterin der Bücherei Neukirchen-Vluyn. Die 58-Jährige freut sich auf die Herausforderung und bringt Ideen mit.
Es hat lange gedauert: Mitte November des vergangenen Jahres ist die erste Stellenausschreibung veröffentlicht worden – zum 1. Februar 2019. Es folgten zwei weitere Aufrufe. Aber jetzt ist die Leitung der Stadtbücherei endlich wieder in fester Hand. Gisela Zwiener-Busch ist die neue Chefin in den Bibliotheksräumen. Die 58-Jährige hat seit einer Woche das Sagen im Gebäude am Missionshof.
Fast könnte man sagen, dass sie frisch von der Uni kommt. Das Studium Bibliothekswesen hatte die neue Büchereileiterin im Alter von 48 Jahren aufgenommen. Damit wird deutlich: Gisela Zwiener-Busch ist eine Frau, die Herausforderungen annimmt.
Das Büchereiwesen kennt sie seit vielen Jahren. Nach ihrer Ausbildung zur Bibliotheksassistentin hat sie in der Stadtbücherei Dinslaken gearbeitet. Dann kam die Familienphase, Gisela Zwiener-Busch arbeitete fortan halbtags in der Dinslakener Bücherei – und wollte schließlich ihre Kenntnisse in einem Studium weiter ausbauen.
Jetzt wird das Büchereikonzept umgesetzt
„Ich habe die Entwicklungen der Bibliotheken miterlebt“, sagt sie, und dass sie weiter daran teilhaben wolle. Mit ihrem Studienabschluss hat sich die 58-Jährige für eine Leitungsstelle qualifiziert. Da kam es ihr gerade recht, dass sie jetzt auf die dritte Stellenausschreibung der Stadt Neukirchen-Vluyn gestoßen ist. „Ich hoffe, wir sind beide gleich glücklich“, sagt die Erste Beigeordnete Margit Ciesielski auf die Frage, wer sich denn mehr über die Besetzung der Stelle freut.
Für Gisela Zwiener-Busch steht nun die Umsetzung des neuen Büchereikonzeptes auf der Agenda. „Mich reizt die Umstellung sehr“, kündigt sie an. Auch auf die neuen Veranstaltungsformate freut sich die Leiterin. Das Konzept gefalle ihr, sagt sie, gibt aber auch zu, dass sie an der einen oder anderen Stelle Ansätze zum Nachjustieren sieht: Außenabgabestellen und intelligente Regale beispielsweise.
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„Das Konzept sieht auch eine Evaluation vor“, erklärt dazu Margit Ciesielski. Aber zunächst müssen die Prozesse ins Laufen kommen. Derzeit gibt es etliche Abstimmungsgespräche wegen des anstehenden Umbaus der Bücherei am Missionshof. „Ein Termin jagt den anderen“, sagt Zwiener-Busch.
Die Bücherei wird moderner
Die Bibliothek werde moderner und – soweit es das Gebäude zulasse – geräumiger gestaltet. Langfristig soll auf die RFID-Technik umgestellt werden.
Dazu möchte die Stadt einen Antrag auf Fördermittel stellen. Das habe man in diesem Jahr nicht tun können, da die Leitungsposition nicht besetzt war, erklärt die Erste Beigeordnete.
Sie zeigt sich aber zuversichtlich, dass auch dieser Baustein Ende des kommenden Jahres abgeschlossen ist. Für die Übergangszeit soll es in der Bücherei eine herkömmliche Rückgabestelle geben.
„Ich finde es wichtig, serviceorientiert zu sein“, sagt Gisela Zwiener-Busch. Im Online-Zeitalter könne die Bücherei damit und mit Kompetenz punkten. Die Bibliothek werde zunehmend zum Aufenthaltsort.
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Die neue Leiterin hat übrigens ein Faible für Gaming und neue Medien. Aber natürlich ist sie ebenso ein Fan von Lektüre jeglicher Art und möchte die Menschen auch dafür begeistern. Obwohl: Unterhaltungslektüre mag bei ihr zumindest derzeit etwas kurz kommen. Zwiener-Busch hat berufsbegleitend noch ein Studium begonnen: Educational Media.
Ende des Jahres soll es Klarheit über Vluyn geben
Für die Zeit des Umbaus am Standort Neukirchen sind erweiterte Öffnungszeiten in Vluyn vorgesehen. Derzeit gibt es in der Kulturhalle noch eine Ausleihstelle, wo im November während der Bauarbeiten am Missionshof auch Medien abgegeben werden können, die in Neukirchen entliehen worden sind.
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Wie lange es die Bücherei in der Kulturhalle geben wird, ließe sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten, sagt die Erste Beigeordnete Margit Ciesielski. „Wir hoffen, dass wir bis Ende des Jahres Klarheit haben.“ Die Entscheidung muss der Rat der Stadt treffen. Ciesielski: „Die Zahlen werden wir jetzt nochmal der Politik vorstellen und in die inhaltlichen Diskussionen einsteigen.“