Neukirchen-Vluyn. Falko und Anni Welling wohnen im ehemaligen Gemeindezentrum in Rayen. Die Johanniskirche haben sie auch gekauft. Dort soll’s bald was Neues geben.
Auf die Idee, sich eine Kirche zu kaufen, muss man erstmal kommen. Die Gebäude sind in der Regel etwas älter, und ja, so uneingeschränkt nutzen lassen sie sich bekanntlich auch nicht. Aber genau das haben Falko und Anni Welling getan: Vor gut zwei Jahren hat das Ehepaar die Johanniskirche in Rayen samt Gemeindehaus erworben. Jetzt hat sich der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider auf seiner Sommertour angeschaut, was aus dem Ensemble geworden ist.
Die Kirche hat einen neuen Innenanstrich bekommen, es gibt neue Decken-Lampen, auch der Holzfußboden zwischen den hübschen alten Holzsitzbänken ist erneuert worden. Und das Schöne ist: Es gibt nun eine Art Popoheizung.
Früher wurde das Gotteshaus mit einer Gebläseheizung warm gemacht, erklärt Falko Welling. Die habe man lange vor der eigentlichen Veranstaltung anschalten müssen, damit es ein bisschen warm wird.
In der Kirche soll es Kammerkonzerte geben
Jetzt gibt es eine Infrarotheizung unter den Bänken. „Die schalten wir zwanzig Minuten vorher an“, sagt der Kirchen-Inhaber. Reicht völlig.
In der Kirche finden noch immer Gottesdienste an Weihnachten, Ostern und am Totensonntag statt. Dazu gibt es Silberhochzeiten, Hochzeiten und Taufgottesdienste. Wie Welling erklärt, lässt sich eine Hochzeit auf zwei Wegen anmelden. Die Rayener können sich wie bisher an die Kirchengemeinde wenden. Zweite Möglichkeit: bei Wellings in der Linde in Moers-Repelen unter 02841/9760.
Ab dem kommenden Jahr möchte Falko Welling Konzerte in der Johanniskirche anbieten. Rock, Pop, Punk, Metal?
Welling lächelt. „Für Rockkonzerte ist die Akustik nicht gut.“ Die sei für Kammermusik sehr gut geeignet. Er habe bereits mit mehreren Kulturschaffenden gesprochen. Man darf gespannt sein. 160 Personen finden Platz.
Das Gemeindezentrum ist zum Wohnen da
Vor diesem Hintergrund passt es gut ins Bild, dass im Zuge der Renovierungsarbeiten auch die digitale Orgel gerade überholt worden ist. Die habe vier Quadratmeter Lautsprecherfläche hinter den Flöten, sagt Falko Welling und René Schneider betont, wie „professionell“ alles sei. Ob er damit Geld verdienen könne, bezweifele er, sagt Falko Welling und lächelt.
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Zu Kirchenbesitzern ist das Ehepaar Welling erst im zweiten Schritt geworden. Ursprünglich habe er ein Wohnhaus gesucht, sagt Falko Welling. Wirklich attraktiv ist das Gemeindehaus, das sich das Paar mittlerweile zum Wohnen umgebaut hat, aber erst in Kombination mit der Kirche geworden. Die Johanniskirche ist übrigens nicht entwidmet worden. Unterm Strich ist es ein lauschiges Plätzchen. Auch für Unfug, die zehn Monate alte Schweizer Sennenhündin, die zur Familie gehört.