Kamp-Lintfort. . Zwölftklässler der Unesco-Schule in Kamp-Lintfort singen seit der achten Klasse dasselbe Lied. Dabei bringt die jungen Leute manches zum Staunen.

Da sind sich die sieben Zwölftklässler der Unesco -Schule einig: Musiklehrerin Helga Dylla könnte sie nachts wecken und sie könnten aus dem Stand sofort losschmettern: „Wir wollen ein Meer aus Blumen sehen.“ Seit der achten Klasse, also seit vier Jahren sind sie fester Bestandteil des Laga-Chores und singen den offiziellen Laga-Song, der eigens für die Bewerbung um die Schau komponiert wurde.

Sie haben ihre Lehrerin und Chorleiterin schon bei vielen Gelegenheiten begleitet. Sie waren dabei, als die Bewertungskommission bei der Bewerbung um die Schau Kamp-Lintfort bereiste, sie haben in Düsseldorf spontan ein Dankeschön gesungen, als klar war, dass Kamp-Linfort Ausrichter der Schau 2020 sein wird, sie haben den Ministerpräsidenten Armin Laschet musikalisch als Laga-Botschafter begrüßt.

Beim Lied über die Sonne gibt es einen Hagelschauer

Nicht zuletzt beim jüngsten Stadtfest haben sie tapfer im Hagelschauer

Hagelschauer, trotzdem Spaß: Der Laga-Chor beim Frühlingsfest.
Hagelschauer, trotzdem Spaß: Der Laga-Chor beim Frühlingsfest. © Volker Herold

angestimmt: „Wenn die Sonne am höchsten steht.“ Da waren dann die Jugendlichen auch ziemlich baff: „Da ploppten ein paar Regenschirme auf, aber die Leute sind da geblieben, mitten im Hagel“, staunt Kathi noch immer über die Begeisterungsfähigkeit der Kamp-Lintforter für ihr Projekt Landesgartenschau.

Aber die bringen die jungen Leute ja auch mit, wenn sie dem Chor so lange die Treue halten. „Die Landesgartenschau ist ansteckend in dieser Stadt“, analysiert Helga Dylla. Und Kathi befindet: „Das schweißt die Kamp-Lintforter zusammen.“

Songs, die nicht ganz oben auf der Playlist stehen

Wird man denn nach vier Jahren einen Song, der ganz bestimmt nicht auf der Playlist eines Teenagers ganz oben steht, nicht irgendwann leid? „Naja, kommt auf die Stimmung an“, sagt Louisa. Aber eigentlich finden sie das Lied „cool“. Wahrscheinlich, weil es zuverlässig funktioniert. „Es ist schmissig, eingängig, die Leute können einfach mitsingen“, erklärt Helga Dylla, die vermutet, dass es ohne den Song nicht so gut um die Bewerbung gestanden hätte.

Wobei sie im Moment feststellt, dass die Kamp-Lintforter Bürger einen kleinen Durchhänger haben: „Ich habe 60 Leute für den Chor im Verteiler, aber nur einen kleinen harten Kern.“ Da ist noch Luft nach oben, aber sie

Der Laga-Chor beim Day of Song in der Maschinenhalle Pattberg.
Der Laga-Chor beim Day of Song in der Maschinenhalle Pattberg. © Erwin Pottgiesser

ist sicher, das wird. Spätestens, wenn es um die ganz großen Auftritte geht am 17. April zur Eröffnung der Landesgartenschau 2020, oder zur Eröffnungsgala mit Bernd Stelter am 23. Mai. Da wird es dann selbst für die treuen Mitsänger der Unesco-Schule eng. Dann stecken sie mitten in den Abiturvorbereitungen

Der Bahnanschluss ist ein sehnlicher Wunsch

Interessieren sich die Schüler eigentlich für die Gartenschau an und für sich? „Das kann uns ja gar nicht egal sein.“ Sie sehen vielleicht nicht die Blumen an sich im Vordergrund, aber: Ein Drittel aus der Klasse komme vom Dorf. Da sei der Bahnanschluss schon klasse. Da mache die Gartenschau eben den Unterschied, ob die Bahn kommt oder nicht, sind sie sicher. „Und wir haben endlich ein Kino. Davon haben wir jahrelang geträumt“, ist sich Louisa sicher, dass die Schau auch da ein Rolle gespielt hat.

Übrigens befinden die Schüler: „Eigentlich müsste der Song neu aufgenommen werden.“ Ohne den Solisten, der schon längst nicht mehr bei den Auftritten dabei ist. Und es müsste eigentlich bis zum Start noch ein zweiter Laga-Song her. Wenn sie nach dem Schulabschluss und der Laga nicht mehr mitsingen, sind sich alle einig: „Da wird uns was fehlen.“ Aber der Plan ist, sich zum 10-jährigen Abitur wieder zu treffen und – natürlich den Laga-Song zu singen.

>>INFO In elf Monaten wird die Landesgartenschau eröffnet. Beim 2. Laga-Countdown am Freitag, 17. Mai, um 11 Uhr, singen 100 Schülerinnen und Schüler der Unesco-Schule unter Leitung der stellvertretenden Schulleiterin Helga Dylla in der Fußgängerzone, Höhe Moerser Straße 240. Dabei sind auch die Stadtspitze sowie Vertreter der Laga GmbH. Jeder kann mitmachen.