Kamp-Lintfort. . Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Awo: Breites Angebot soll wieder Leben ins Gestfeld-Center bringen. Und ein bisschen französische Lebensart.
Der Stundenplan ist schon ziemlich voll. Ab Montag hängt er in der neuen Anlaufstelle Gestfeld aus. und zeigt, wann welche Angebote gemacht werden. Und zwar in einer ehemaligen Spielhalle im Innenhof des Gestfeld-Centers. Ursprünglich sollte die Anlaufstelle zusammen mit einem kleinen Nahversorger eröffnen. Diese Pläne konnten nicht umgesetzt werden.
Früher war das Gestfeld-Center mal ein Treffpunkt. „Das hat sich verändert“, stellte Dezernent Christoph Müllmann bei der offiziellen Eröffnung am Freitag fest. Leerstehende Ladenlokale sprechen Bände. Die Anlaufstelle soll nun wieder Leben reinbringen in das, was in den 70-er Jahren bestimmt gut gemeint war, aber inzwischen eben nicht mehr funktionierte.
„Es wird ein Stück Arbeit, die Leute zu motivieren“
Dass die Stadt eine Begegnungsstätte im Ortsteil für dringend notwendig erachtete, hat auch mit der Ergebnissen einer Untersuchung des Dortmunder Büros Stadt und Handel zu tun. Danach sind ein Viertel aller Menschen dort älter als 65 Jahre, fast 30 Prozent sind mobilitätseingeschränkt und die Bereitschaft zu sozialem Engagement ist niedrig bis sehr niedrig. „Das heißt, es wird ein Stück Arbeit für uns, die Leute zu motivieren. Das geht nur über niederschwellige Angebote“, fasste Olga Weinknecht von der Awo zusammen. Die Awo und die Stadt betreiben die Anlaufstelle gemeinsam.
30 Stunden in der Woche sind die Räume an der Rundstraße geöffnet, „einfach um nette Menschen auf eine Tasse Kaffee zu treffen“. Daneben gibt es feste Termine für Hilfsangebote, aber auch für Sport- und Unterhaltungsangebote für Senioren wie für Schüler.
Im Zweifelsfall Einzeltermine vergeben
Wie setze ich meine sozialen Ansprüche durch? Wie kann ich besser mit den Ämtern kommunizieren: Allgemeine soziale Beratung bietet die Awo dienstags (12 bis 14 Uhr) und donnerstags (10 bis 12 Uhr) an. Am ersten und dritten Montag im Monat lädt Thomas Wenzel von der Awo zur Demenzberatung ein. „Im Zweifelsfalle werden wir Einzeltermine vergeben“, erklärt er. Schließlich sei das Thema ja ein sensibles.
Zum Bereich Pflege berät Bianca Bimmermann von der Awo immer dienstags von 10.30 bis 12 Uhr. Lernförderung und gezielte Nachhilfe ist zwei Mal die Woche nachmittags geplant. Einmal im Quartal soll es Abendveranstaltungen geben, die Wünsche und Interessen der Menschen im Gestfeld aufnehmen. Behnaaz Jansen, die schon in Mitte für die Awo aktiv ist, kann sich da Themen wie Erziehung und Bildung oder Verbraucherfragen gut vorstellen. Auch das erste ZWAR-Treffen (Zwischen Arbeit und Ruhstand) für Gestfeld wird es hier am 14. Mai, um 18.30 Uhr, begleitet von Doris Eickschen, geben. In Planung sind Rentenberatung mit der IGBCE, Bewerbungscoaching und vieles mehr.
Stadt plant monatliche Abendveranstaltung
Melanie Kovács-Kaczmarek leitet für die Stadt die Begegnungsstätte. Sie bietet einen offenen Treff montags 14 bis 16 Uhr an, donnerstags 14 bis 16 Uhr einen Spielnachmittag. Am ersten und dritten Montag (vor der Demenzberatung) gibt es Frühstück von 8.30 bis 10 Uhr. Ab 20. Mai ist mittwochs und donnerstags von 8 bis 12 Uhr eine Einkaufsbegleitung möglich, die allerdings keinen Fahrdienst beinhaltet. Sportlich wird es bei der Boulegruppe und bei der Hockergymnastik. Gedächtnistraining ist dienstags 14 bis 16 Uhr angesagt. Auch die Stadt peilt einmal im Monat eine Abendveranstaltung an.