Kamp-Lintfort. . Im ehemaligen Gestfelder Markt an der Rundstraße sollen eine Begegnungsstätte und ein kleiner Laden einziehen. Das Konzept steht – und gefällt.
- In das Gebäude an der Rundstraße sollen eine Begegnungsstätte und ein kleiner Nahversorger einziehen
- Der Sozialausschuss begrüßte das Konzept, vor allem Senioren beklagen die Situation in dem Stadtteil
- Der kleine Laden könnte ein erweitertes Trinkhallenangebot vorhalten – inklusive frischem Obst und Gemüse
In das Gebäude des ehemaligen Gestfelder Marktes an der Rundstraße sollen demnächst eine Begegnungsstätte und ein kleiner Nahversorger einziehen. Einstimmig begrüßten die Mitglieder des Sozialausschusses das in ihrer Sitzung am Dienstag vorgestellte Konzept. „Das wäre wirklich eine Bereicherung für das Gestfeld“, kommentierte die Ausschussvorsitzende Ulrike Plitt (SPD) die Pläne.
Schon lange ist die fehlende Nahversorgung im Gestfeld ein Problem – vor allem für ältere Menschen, die etwa ein Viertel der Bevölkerung in dem Stadtteil ausmachen. Das Dortmunder Büro Stadt + Handel suchte im Auftrag der Stadt nach Möglichkeiten, wie eine nahversorgungsorientierte Begegnungsstätte als Anlaufstelle für Senioren vor Ort aussehen könnte.
Mit einer „Tandem-Lösung“ präsentierte das Büro jetzt die neuesten Pläne. Nach Gesprächen mit dem neuen Eigentümer des Ladenlokals könnte dort in einem Teil des Gebäudes ein Friseur, im zweiten Teil eine „begehbare Trinkhalle“ mit erweitertem Warenangebot (unter anderem frischem Obst und Gemüse) und im dritten Teil eine Begegnungsstätte Platz finden.
Zweites großes Thema: die Flüchtlingsarbeit
Den Laden würde der Eigentümer, der nicht weit von der Immobilie ein türkisches Restaurant betreibt, in Eigenregie führen, für die Begegnungsstätte müsste ein gemeinnütziger Träger gefunden werden. Die Awo hätte diesbezüglich bereits Interesse bekundet, sagte Sozialamtsleiter Franz-Josef Evers.
Zweites großes Thema im Ausschuss: das Konzept für die Flüchtlingsarbeit und -unterbringung in den kommenden Jahren. Die Stadt geht demnach davon aus, dass in den nächsten Jahren jedes Jahr etwa 210 bis 240 Asylbewerber zu versorgen, betreuen und unterzubringen sind. Bis Juni sollen alle zugewiesenen Flüchtlinge im Übergangswohnheim an der Friedrichstraße untergebracht werden, der Bestand an angemieteten Wohnungen soll merklich reduziert werden.
Bis März soll die städtische Kleiderkammer geschlossen werden. „Der Bedarf existiert einfach nicht mehr“, so Evers. Das „Kaliko“, das sich als Begegnungsort und Anlaufstelle für Flüchtlinge etabliert hat, soll bis Juni in einen interkulturellen Stadtteiltreff umgewandelt werden, in dem die Flüchtlinge nicht mehr nur unter sich bleiben.
Die Stadt bezuschusst die Tafel weiterhin
Die Stadt wird die Arbeit der Kamp-Lintforter Tafel auch in den kommenden drei Jahren weiterhin mit 2500 Euro jährlich bezuschussen und auf die Erstattung der Abfallgebühren verzichten.
Einstimmig gab der Ausschuss damit einem entsprechenden Antrag der Grafschafter Diakonie, die die Kamp-Lintforter Tafel betreibt, statt. Notwendig ist die Unterstützung, weil die Anzahl der bedürftigen Menschen, die das Angebot der Tafel nutzen, weiter gestiegen ist. Außerdem ist nach einem Eigentümerwechsel wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten die Miete für die Räume der Tafel an der Friedrich-Heinrich-Allee gestiegen.