Neukirchen-Vluyn. . Die Stadt Neukirchen-Vluyn soll eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahn in Auftrag geben. Das befürworten große Teile der Politik.
Kommt die Niederrheinbahn in Neukirchen-Vluyn oder kommt sie nicht? In der Frage streiten sich die beiden großen Fraktionen. Die SPD möchte die Bahnstrecke nach Moers unbedingt reaktivieren – die CDU möchte auf der Trasse lieber Fahrradfahren. Am Mittwochabend hatte der Rat hinter verschlossener Tür darüber zu befinden, wie es im Verfahren weitergeht.
Das Resultat: Die Stadt soll weiter daran arbeiten, dass eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird. „Das Leistungsverzeichnis ist fertig“, sagte Stadtsprecher Frank Grusen auf NRZ-Anfrage. Das bedeutet kurz gesagt, dass festgelegt ist, was in der Studie genau analysiert werden soll, der Inhalt der Ausschreibung wird benannt.
Alle Anschlüsse an den Moerser Bahnhof durchplanen
Im Blick stehen der Bahnbetrieb, aber auch die Querungen. Es sollen demnach auch alle denkbaren Anschlüsse am Moerser Bahnhof durchgeplant werden. Letztlich soll die Machbarkeitsstudie eine belastbare Aussage liefern, ob die Strecke wirtschaftlich ist.
Fraglich sei noch, in welcher Form der Auftrag ausgeschrieben werden muss. Laut Grusen kann man in ein bis zwei Monaten sagen, mit wem die Stadt bei der Thematik zusammenarbeitet. „Stand jetzt ist Anfang Herbst mit Ergebnissen zu rechnen“, prognostiziert er.
CDU: Lieber erst die Niag fragen
„Wir stehen dem kritisch gegenüber“, bekräftigt der Fraktionsvize Heiko Haaz die Haltung seiner CDU. „Damit machen wir den zweiten Schritt vor dem ersten.“ Man müsse zuerst mit der Eigentümerin, also der Niag, sprechen. Und: Das koste „richtig viel Geld“. Offenbar gibt es ähnliche Studien, die sich im Kostenrahmen zwischen 50.000 und 200.000 Euro bewegen.
In Neukirchen-Vluyn hat die Politik bisher mit einer Summe von 50.000 Euro kalkuliert. Die ist im Haushalt verankert, aber im vergangenen Herbst mit einem Sperrvermerk versehen worden. Den möchte die SPD im nächsten Fachausschuss aufheben lassen: Man gehe davon aus, dass die Studie für den Preis zu haben ist, sagt Fraktionschefin Elke Buttkereit. „Wir wollen die Bahn“, betont sie und verweist auch auf gute Fördermöglichkeiten. „Noch stehen wir in der Prioritätenliste.“