Neukirchen-Vluyn. . Die Christdemokraten wollen auf einer Bahntrasse eineen Radschnellweg entwickeln. Das wollen aber nicht alle Fraktionen im Fachausschuss.
Die CDU-Fraktion ist mit einem Vorstoß gescheitert, die ehemalige Bahntrasse von Vluyn über Neukirchen nach Moers als Radschnellweg oder Hauptradweg zu entwickeln. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Grünflächen und Umwelt hat es eine hauchdünne Ablehnung ihres Antrages gegeben. Dabei geht es den Christdemokraten um eine Verbesserung der Radwegesituation vor allem in Vluyn sowie um eine mögliche Anbindung des Weges an den Radschnellweg RS1, wie es in der Begründung heißt. Eine Reaktivierung der Bahnstrecke sei unrealistisch, sagte Karin Keesen (CDU).
Genau da liegt für die SPD der Knackpunkt. „Wir sehen das im Grundsatz etwas anders“, betonte Klaus Lewitzki (SPD). „Wir favorisieren nach wie vor die Anbindung an die Bahn.“ Die Sozialdemokraten haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Ab dem Kreuz Moers stehe der Verkehr auf der A40, sagte Lewitzki, um die Notwendigkeit der Bahnanbindung erneut zu unterstreichen.
Auch Grüne stimmen Radschnellweg nicht zu
Letztlich ist es der Zeitpunkt des Antrages, der für die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen etwas unglücklich ist. Prinzipiell steht die Ökopartei dem Radfahren bekanntlich positiv gegenüber. Allerdings verwies deren Sprecher Tom Wagener in der besagten Sitzung darauf, dass derzeit noch ein Radwege- und ein Mobilitätskonzept in Arbeit seien. Wagener: „Diese Ergebnisse liegen alle noch nicht vor.“ Dem stimmte Lisa Wannenmacher (NV Auf geht’s) zwar zu, zeigte sich aber gleichermaßen skeptisch, ob es jemals Antworten geben werde.
Die CDU blieb hartnäckig, wollte sogar eine Sitzungsunterbrechung, um die anderen Fraktionen zu einer Zustimmung zu bewegen. Das war am Ende nicht notwendig, weil Klaus Lewitzki sehr deutlich machte, dass sich an der sozialdemokratischen Haltung nichts ändern werde.
Ist Reaktivierung der Bahntrasse realistisch?
Wie realistisch eine Reaktivierung der Bahntrasse ist, vermochte der Leiter der Verkehrsplanung der Niag, Günter Schlüter, auf Nachfrage der NRZ nicht abschließend zu sagen. Er verwies aber auf den Bundesverkehrswegeplan. Dort müsse eine Priorisierung festgestellt sein – eine Voraussetzung, um Zuschüsse zu bekommen. „Wir können und wollen die Investition in die Strecke nicht leisten“, machte er deutlich. Aus der Trasse einen Radweg zu machen, sei aber auch nicht leicht. Schlüter nannte Entwidmung und Fristen.