Neukirchen-Vluyn. . Der Rat beschließt, Kosten für ein neues Gutachten zur Reaktivierung der Bahn Moers - Neukirchen-Vluyn zu ermitteln. Die Politik ist beflügelt.
Die SPD hatte das Anliegen nie aus den Augen verloren, jetzt ist ein nächster Schritt in Richtung einer Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Moers und Neukirchen-Vluyn gemacht. Am Mittwoch hat der Stadtrat einstimmig beschlossen, dass ein aktualisiertes Gutachten zur Niederrheinbahn erstellt werden soll.
Beflügelt durch die jüngsten Aussagen von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, die stillgelegte Bahnverbindung sei zur Neubewertung im ÖPNV-Bedarfsplan angemeldet und das Geld für die Reaktivierung sei da, hatte die SPD-Fraktion einen Antrag für die Sitzung gestellt, der darauf zielt, dass ein „kompetenter Fachgutachter“ gesucht wird und der Bürgermeister schnellstmöglich Kosten für ein aktualisiertes Gutachten zur Realisierung der Niederrheinbahn Moers-Neukirchen-Vluyn ermitteln soll.
So geschrieben, dass man ihn kaum ablehnen kann
Die SPD-Chefin Elke Buttkereit begründete den Antrag in der Sitzung am Mittwoch mit einer besseren Anbindung der Stadt, der Entlastung der Autobahn und dem Umweltaspekt. „Der ist so geschrieben, dass man ihn kaum ablehnen kann“, verkündete der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Nacke, dessen Fraktion aber zunächst noch Bedenken unter anderem bei den Kosten für das Gutachten hatte und dem Antrag erst nach einer kurzen Sitzungspause zustimmen konnte. Es müsse Einvernehmen geben, betonte Nacke, es gehe nur gemeinsam.
Rolf Heber (SPD) beklagte, dass man seit zehn Jahre über die Strecke spreche und nichts passiere. Und unterstrich: „Man muss die Bahnstrecke wollen.“ Er glaube zwar nicht, dass das Gutachten zu dem Ergebnis komme, dass die Strecke wirtschaftlich zu betreiben sei, sagte Norbert Gebuhr (FDP), aber: „Einen Versuch trage ich noch mit.“
Bürgermeister Harald Lenßen zeigte die Historie auf, wies auf diverse Gespräche hin und sprach vom Austausch mit dem Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer und Landrat Ansgar Müller. „Ich will auch die Schiene haben“, sagte Lenßen der NRZ. „Aber nicht um jeden Preis.“ Die Reaktivierung müsse wirtschaftlich sein und die Stadt dürfe nicht sechsstellige Kosten für ein Gutachten tragen.