Kamp-Lintfort. . Geschäftsführerin der Werbegemeinschaft geht in den Ruhestand. Die Händler-Vereinigung steht vor einem Umbruch. Frühjahrs-Straßenparty fällt aus.
In knapp zwei Monaten ist Schluss. Am 31. März verabschiedet sich die aktuelle Geschäftsführerin der Kamp-Lintforter Werbegemeinschaft, Christine Utermöhlen, in den wohlverdienten Ruhestand. Wir haben die 66-Jährige, die die Werbegemeinschaft lange Jahre mit großem Engagement und viel Herzblut geführt hat, nach ihren Plänen und der Zukunft der Werbegemeinschaft gefragt.
Frau Utermöhlen – warum ist Ende März Schluss?
Utermöhlen (lacht): Weil ich in diesem Jahr 67 werde – ich denke, da habe ich mir meinen Ruhestand verdient. Aber es gibt natürlich auch Dinge, die ich nicht ruhen lassen werde. Zum Beispiel mein Engagement für den Kamp-Lintforter Lyrikerkreis. Viele Leute fragen auch – weil ich so viel und gerne erzähle – warum schreibst du nicht mal ein Buch? Und, ja, auch das ist ein Gedanke, der mich beschäftigt. Außerdem werden ich Anfang April wieder Oma.
Sie haben in den Jahren viel erreicht. Worauf sind Sie besonders stolz?
Dass ich der Werbegemeinschaft so lange ein Gesicht geben konnte. Stolz bin ich auch auf meine Kontakte und Netzwerke, die Unterstützung der Mitglieder und der Stadt. Gute Zusammenarbeit an dieser Stelle ist besonders wichtig.
Was läuft aktuell gut bei der Werbegemeinschaft, was liegt im Argen?
Wir haben uns bis zuletzt mit unseren Veranstaltungen auch über Kamp-Lintfort hinaus gut verkauft. Man darf trotzdem nie ruhen, es warten immer neue Herausforderungen. Zum Beispiel die Landesgartenschau 2020.
Was im Argen liegt? Dass es so unglaublich schwierig ist, jemanden für diese Aufgabe zu begeistern. Die „Alten“ gehen, neue Mitstreiter zu finden, ist unheimlich schwer. Die Zeit ist schnelllebig. Alles unter einen Hut zu bringen erfordert ständigen Einsatz. So viel Zeit ist kaum einer mehr in der Lage, zu leisten.
Steht schon fest, wer Ihren Posten ab dem 1. April übernimmt?
Nein, zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Aber die Tendenz geht dahin, einen hauptamtlichen Geschäftsführer zu verpflichten. Der Vorstand ist bemüht, eine Nachfolge zu akquirieren.
Dennoch scheint es keine glatte Landung zu geben – das Ladenlokal der Werbegemeinschaft auf der Friedrichstraße ist zum 31. März gekündigt, die Straßenparty im Frühling, und damit der verkaufsoffene Sonntag, fallen aus ...
Ja, die Werbegemeinschaft wird ab dem 1. April neue Räumlichkeiten beziehen. Sie wird sich wandeln, ihr Konstrukt ändern, um künftigen Aufgaben gerecht zu werden.
Was macht Christine Utermöhlen ab April?
Klar, es hat mich schon gereizt, weiterzumachen. Etwa bis zur Landesgartenschau, bei der ich so gerne die Seebühne am Pappelsee wieder zum Leben erweckt hätte. Aber dann würde es irgendwann immer so weitergehen, dann hätte die Werbegemeinschaft bald 50-jähriges Bestehen gehabt und so weiter.
Nein, der Zeitpunkt ist gut und richtig. Man hat immer die Gelegenheit, sich auch in anderer Form weiter in Kamp-Lintfort einzubringen. Und es gibt ja auch noch „Citymarketing Utermöhlen“. Dort kann ich mein Wissen und mein Talent nach wie vor einbringen. Aber das bleibt dann Home-Office.