Das Kamp-Lintforter Damen-Dreigestirn fährt auf Wolke sieben
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Kamp-Lintfort. . Beim Karnevals-Komitee-Kolping Kamp-Lintfort werden die Wagen für den Rosenmontagszug noch selbst gebaut. Wir lüften das Geheimnis.
Das Geheimnis ist gelüftet: Das erste Kamp-Lintforter Damen-Dreigestirn rauscht am Rosenmontag auf einem Wolkenwagen durch die Stadt. Auch der Nachwuchs bewegt sich in himmlischen Sphären: Mit einem überdimensionalen R2-D2 als Galionsfigur setzt die Kolping-Jugend in diesem Jahr thematisch auf den „Krieg der Sterne“. „Diesmal liegen wir wirklich gut in der Zeit“, sagt Wagenbauer Stefan van Els vom Karnevals-Komitee Kolping (KKK).
Das Design der Wagen stammt von Hans Hoffmann aus Tönisvorst. „Was den Düsseldorfern Jacques Tilly ist, ist uns Hans Hoffmann“, sagt van Els. Seit November haben van Els und seine Helfer nach Hoffmanns Entwürfen rund 500 Arbeitsstunden in die beiden Wagen investiert. Gewerkelt wird seit einigen Jahren in einer Halle des Elferratsmitglieds Ralf Bonse – „ein wirklich Karnevalsverrückter“, wie KKK-Präsident Hans-Peter Peißer seinen Kollegen nennt.
Es fängt immer bei Null an
Dass Karnevalsgesellschaften ihre eigene Wagen bauen, ist heute nicht mehr selbstverständlich. Der Kamp-Lintforter Karnevalsverein (KKV) etwa leiht sich die Wagen von Moerser Kollegen. Vielen Vereinen sind Kosten und Aufwand mittlerweile zu hoch. „Es ist heute enorm schwer geworden, jemanden zu finden, bei dem man die Wagen unterstellen kann“, sagt Ralf Bonse. Er weiß aber auch um den unbezahlbaren Mehrwert: „Solche Aktionen geben dem Verein zusätzlichen Zusammenhalt.“
Mit Sperrholz, Latten, Styropor, Folien und Farben entsteht alle Jahre wieder auf dem Wagengrundgerüst Neues. „Wir fangen immer wieder bei Null an“, sagt Stefan van Els. Dieses Mal ist der Wagen für das Damen-Dreigestirn mit den Aufbauten über drei Meter hoch, hat eine eingebaute Camping-Toilette und selbstverständlich viel Platz für Wurfmaterial. Auch die Dekra war bereits da und hat das Wolkenschiff ordnungsgemäß abgenommen.
Seit sechs Jahren fährt der jecke Nachwuchs im Rosenmontagszug auf einem eigenen Wagen. Nachwuchsprobleme haben die Kolping-Karnevalisten nicht. „Bei uns bin ich mit 66 Jahren der älteste Aktive“, sagt Peißer, „wir haben uns kräftig verjüngt.“
Der Druck, fertig zu werden, ist da
In den letzten Wochen haben Stefan van Els und seine Helfer einen Großteil ihrer Freizeit in der Halle im Gewerbegebiet verbracht. „Der Druck, fertig werden zu müssen, ist ständig da“, sagt van Els. „Aber wenn man dann das Ergebnis sieht, weiß man, was man gemacht hat.“ Und – ja, auch die drei Damen, die am Rosenmontag samt Adjutanten oben thronen werden, haben mitgeholfen, verrät van Els.
Im nächsten Jahr wird der Wagen verändert beim Rheinberger Zug mitrollen. 2020, im Landesgartenschaujahr, ist dann wieder Rosenmontagszug in Kamp-Lintfort.
Die Idee stehe schon, verrät Peißer. Zu feiern gibt es dann zusätzlich noch 66 Jahre KKK. Jetzt steht aber in zehn Tagen erst mal der aktuelle Umzug an. Was, wenn das Wetter wieder nicht mitspielt? „Uns schickt doch der Himmel – da kann ja nichts passieren,“ sagt das Damen-Dreigestirn.
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