Kamp-Lintfort. . Werner Fugmanns Premiere als Zugleiter wurde vom Winde verweht. Aber dieses Mal ist bestimmt gutes Wetter. Es gibt da einen direkten Draht.

  • Werner Fugmann war das erste Mal Zugleiter, als vor zwei Jahren wegen Sturm abgesagt werden musste
  • Umso mehr wünscht sich der Karnevalist diesmal einen ganz besonderen Umzug
  • Und erzählt, warum das Jecksein ihm im wahren Sinne des Wortes in die Wiege gelegt wurde

Werner Fugmann ist ein gestandener Mann, den so schnell nichts aus der Fassung bringt. Und das ist gut so für einen Hausmeister einer Grundschule. Aber er gibt es ehrlich zu: „Als vor zwei Jahren der Rosenmontagszug wegen Sturms abgesagt wurde, hatte ich schon Tränen in den Augen.“

Es wäre nämlich sein erster als Zugleiter in eigener Regie gewesen. In den

Rosenmontagszug vor vier Jahren.
Rosenmontagszug vor vier Jahren. © Ute Gabriel

Jahren zuvor hatte er das Spektakel, das nur alle zwei Jahre stattfindet, noch als Assistent von Karl-Heinz Müller begleitet. Und als sich die Karnevalisten schweren Herzens zur Absage entschlossen, stand ja noch nicht fest, dass der Zug im Frühjahr nachgeholt werden würde – bei schönstem Wetter übrigens und mit vollem Erfolg. „Die Entscheidung war gut und richtig“, findet der Zugleiter, „aber der Tag war natürlich im Eimer.“

Geplant sind über 30 Fußgruppen und 15 Wagen

Nun fiebert Werner Fugmann dem 12. Februar entgegen, damit es endlich auch am „echten Datum“ klappt und er vorne weg fahren kann vor den erhofften mehr als 31 Fußgruppen und 15 Wagen. Es gibt schon einige Zusagen und noch ist ja Zeit. Anfang Januar ist Anmeldeschluss. „Aber ich möchte schon gerne ein Schüppchen drauflegen im Vergleich zu den Vorjahren.“

Der Mann hat eben karnevalistischen Ehrgeiz. Kein Wunder, denn er ist – und das sei kein Scherz, betont Fugmann – an einem Rosenmontag um 8.11 Uhr geboren. So wird einem das Feiern in die Wiege gelegt, sagt der aktive KKV-ler. Seit 1980 ist er dabei, war jahrelang in der Jugendabteilung aktiv und lange Zeugwart. Nur in Köln oder Düsseldorf war der jecke Kamp-Lintforter noch nie beim Karneval. Aber dieses Jahr soll es sein: Zumindest zu einer großen Sitzung will er im Januar in die Karnevalshochburg fahren. „Das muss man doch mal live gesehen haben.“

Nach der Proklamation geht es Schlag auf Schlag

Derzeit ist erstmal Kamelle bestellen angesagt, denn die gibt es dann günstiger, wenn das zentral geregelt wird. Ein bisschen Ruhe hat der Hausmeister mit Herz, der immer Kekse für die kleinen Ernst-Reuter-Schüler in seinem Büro liegen hat, noch bis zur Prinzenproklamation am 25. November. „Aber danach kommen die Termine Schlag auf Schlag.“ Schließlich betreut er bei den Veranstaltungen auch die Künstler und ist überhaupt der Organisator.

Zwischen 5000 und 8000 Menschen erwartet Fugmann beim Rosenmontagszug. Sicherheitsfragen sind noch nicht abgesprochen mit der Stadt, allerdings kann er sich riesige Lkw und Wassertonnen in Kamp-Lintfort nur schwer vorstellen. So viel ist aber schon mal klar: „An Tulpensonntag werde ich wahrscheinlich nicht schlafen können.“ Obwohl das mit dem Wetter eigentlich gut gehen muss. Schließlich tritt das Dreigestirn unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ an. Das spricht für einen direkten Draht zu Petrus.