Neukirchen-Vluyn. . Am Montag ist die Offene Werkstatt /Schneiderei im Dorf Neukirchen eröffnet worden. Die Inneneinrichtung besticht durch liebevolle Details.

  • Am Montag hat die Tuwas Genossenschaft ihre Offene Werkstatt im Dorf Neukirchen eröffnet
  • Dort können Hobby-Schneiderinnen künftig ihre eigenen Kleider nähen oder Kleidung ausbessern
  • Für Anfänger soll es künftig auch Nähkurse geben, am Programm wird noch gearbeitet

Die Gläser mit Knöpfen und Reißverschlüssen stehen sorgfältig drapiert im Regal. Daneben und darunter: Garnrollen in verschiedenen Farben. In der Mitte des Raumes steht ein großer Arbeitstisch mit einer Nähmaschine drauf. Weitere Arbeitsplätze mit Nähmaschinen gibt es im hinteren Bereich. Also ist alles bereit, damit es losgehen kann in der Offenen Schneiderei der Tuwas Genossenschaft an der Hochstraße 8 im Dorf Neukirchen. Am gestrigen Montag war offizielle Eröffnung.

Dazu sind Vertreter der Verwaltung und der Politik gekommen. Die haben zwar nicht sofort die Initiative ergriffen und sich selbst neue Hosen und Röcke genäht. Sie haben dafür aber interessiert den einleitenden Worten des Tuwas-Vorstandes Rainer Tyrakowski-Freese zugehört.

Programm für die Nähkurse ist in zwei Wochen fertig

„Hier wird nicht etwas getan, hier tut man selbst etwas“, sagte Tyrakowski-Freese. Wer in die Offene Schneiderei kommt, sollte schon ein wenig Vorkenntnisse haben. Für alle jene, die noch nicht mit einer Nähmaschine umgehen können, soll es auch Nähkurse geben. In zwei Wochen soll das Programm mit den Kursen fertig sein, kündigte Tyrakowski-Freese an.

„Wir haben mit der Offenen Nähwerkstatt einen nächsten Schritt getan“, freute sich der Tuwas-Vorstand; dabei lenkte er den Blick noch einmal auf das Repair-Café, das wenige Meter weiter betrieben wird. „Man kann sagen, dass wir die Avantgarde der Stadt sind“, lobte Tyrakowski-Freese.

Mit einem Termin sichert man sich eine Nähmaschine

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Tuwas Genossenschaft, Horst Manja, lobte den konstruktiven Dialog mit der Stadt, er fand aber auch hoffnungsvolle Worte für die Entwicklung des Dorfes. Manja: „Die Hochstraße ist zwar noch nicht einladend, aber sie wird einladend werden.“

Interessierte können spontan in die Offene Werkstatt kommen und für einen kleinen Obolus schneidern, es gibt aber die Möglichkeit, sich anzumelden. Vorteil: Man sichert sich eine Nähmaschine. Ein Team von fünf Leuten wechselt sich mit der Betreuung der Hobby-Schneiderinnen und -Schneider ab.

Tuwas arbeitet mit der Designerin Ruth Braun zusammen. Im hinteren Teil des schmalen Ladenlokals arbeitet sie mit Flüchtlingen, die im Zuge ihres Anerkennungsverfahrens weiter in ihrem gelernten Job tätig sein möchten.